Wenn Engel bellen

Schlagwörter

• Familie
• Gefühle
• Tiere
• Tod/Sterben

Teaser

Ellie und ihr Hund Karlo sind unzertrennlich. Ein Leben ohne Karlo kann sie sich gar nicht vorstellen. Doch eines Tages, als sie aus der Schule kommt, ist er einfach nicht mehr da. Eine gefühlvolle Geschichte vom Abschied eines geliebten Haustieres.

Beurteilungstext

Wer kennt es nicht, irgendwann einmal Abschied von einem geliebten Haustier nehmen zu müssen? Jeder, der dies schon einmal durchmachen musste, weiß, wie schmerzhaft das sein kann. Auch wenn es „nur“ ein Tier ist. Denn unsere Haustiere wachsen uns so sehr ans Herz, dass sie zu vollwertigen Familienmitgliedern werden, von denen man nicht Abschied nehmen möchte. Dieses Kinderbuch zeigt dabei wunderbar poetisch und gefühlvoll den Schmerz ebenso auf, wie die schönen Erinnerungen, die einem an das geliebte Tier bleiben.
Ellie kommt eines Tages nichtsahnend von der Schule nach Hause und ihr Hund Karlo ist nicht mehr da. Anders als in manch anderen Kinderbüchern wird hier allerdings der Tod des Haustieres direkt angesprochen, da die Mutter Ellie vermittelt, dass Karlo gestorben ist. Die Traurigkeit gleich beim Namen zu nennen ist dabei keinesfalls aufdringlich oder zu direkt geschrieben. Dennoch erfährt die Leserschaft sofort, dass der Hund eben nicht einfach nur nicht da ist, sondern nie mehr wiederkommen wird, was gleichzeitig für Klarheit sorgt. So muss nicht zwischen den Zeilen gelesen werden. Man merkt in Text- und Bildgestaltung deutlich, wie traurig Ellie darüber ist, was natürlich aber auch so sein darf. Sie legt sich zugleich in Karlos Hundekorb und lässt ihren Tränen freien Lauf. Gerade diese Sequenz ist wunderbar illustratorisch eingefangen und vermittelt Kindern, dass sie definitiv auch traurig sein dürfen und weinen können, wenn ihnen danach ist. Auch das hilft zur Trauerbewältigung. Schön zudem die Thematisierung der ebenso vorhandenen Trauer bei Ellies Eltern, welche die Autorin und Illustratorin sehr gut zu Papier gebracht hat. Später erfährt man als Leser oder Leserin von Ellies Träumen, in denen sie noch ein letztes Mal ein kleines Abenteuer mit ihrem geliebten Hund Karlo verbringt. Doch irgendwann ist auch ein Traum einmal zu Ende und Ellie wacht wieder auf. Karlo ist nun endgültig fort. Allerdings gestalten Ellie und ihre Eltern ein Kissen, das sie an ihr letztes Abenteuer mit Karlo erinnern lässt. Einen Ansatz zur Trauerbewältigung liefert dieses Buch daher außerdem.
Rundum demnach ein gelungenes Bilderbuch, welches mit wenig Text und viel Bild (manch eine Seite besteht lediglich aus einem ausdrucksstarken Bild) Emotionen hervorruft und es gleichzeitig schafft, den Leser oder die Leserin mit ihren eventuell trauernden Emotionen abzuholen und einzufangen. Es eignet sich daher, um in Schule oder Familie das Thema Trauer aufzugreifen. Aufgrund der geringen Textteile ist es auch für Leseanfänger zu empfehlen.