Wenn ein lila Nashorn kommt

Autor*in
Kemp, Anna
ISBN
978-3-8369-5415-0
Übersetzer*in
Flegler, Leena
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Ogilivie, Sara
Seitenanzahl
32
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Daisys Eltern hören ihr nie zu. Auch nicht, als Daisy mit ihnen über das lila Nashorn in der Wohnung sprechen möchte. Also arrangiert sich Daisy mit ihm - doch auf Dauer geht das auch nicht gut.

Beurteilungstext

Es ist einfach typisch: Wenn man den Eltern etwas zu sagen hat, schicken diese einen erst einmal zum anderen oder vertrösten auf später. Zuhören will irgendwie niemand. Daisy erlebt das Tag für Tag. Doch als ein lila Nashorn bei ihr einzieht, wird es dann doch kompliziert. Nachdem die Eltern wieder nichts mitbekommen, arrangiert sich Daisy mit dem Tier. Sie werden Freunde und spielen zusammen. Und doch muss Daisy manchen Ärger verkraften: Zum Beispiel die Unterstellung ihres Vaters, sie würde die ganzen Pfannkuchen naschen, die doch in Wahrheit das lila Nashorn verputzt. Schließlich gehen die Eltern mit Daisy in den Zoo, um ihr einmal - statt ihr vernünftig zuzuhören - ein echtes Nashorn zu zeigen. Dort wird allerdings tatsächlich ein lila Nashorn gesucht. Nun endlich erkennen Sie auch die Realität Zuhause. Doch das Nilpferd will eigentlich nicht zurück in den Zoo.
Anna Kemp und Sara Ogilvie erzählen in ihrem neuen Bilderbuch in enger Verbindung von Wörtern und Bildern eine ulkige und witzige, gleichermaßen aber auch ausgesprochen ernsthafte Geschichte über das Zusammenleben von Erwachsenen und Kindern. Was zuerst als kindliche Fantasie erscheint, nimmt mehr und mehr realen Charakter an. So wird hier ein Nebeneinander zweier Handlungsebenen miteinander verwoben, das die Geschichte aus dem gängigen Modus enthebt und zu etwas ganz Besonderem macht. Die humorvolle Grundstimmung wird auch in den linienbetonten, manchmal fast skizzenhaft wirkenden Bildern betont, auf denen Protagonisten und Szenen pointiert und bilderbuchtypisch vereinfacht dargestellt werden, ohne aber stereotyp zu wirken. Die Kombination unterschiedlicher Zeichen- und Drucktechniken mit digitaler Bearbeitung machen die Geschichte zu einer federleichten Humoreske über Kommunikation in der Familie der Gegenwart. So macht das Buch viel Spaß, es problematisiert aber ohne anzuklagen und wartet am Ende mit einem gänzlich idealistischen Ende auf. Es ist mit Nachdruck zu empfehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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