Wenn der Mond die Sterne zählt

Autor*in
Jakobs, Günther
ISBN
978-3-551-17092-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Jakobs, Günther
Seitenanzahl
24
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)Lyrik
Ort
Hamburg
Jahr
2018
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
9,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Ein Abend- und Einschlafgedicht von Günther Jakobs, das er selber mit nacht-zarten Bildern illustriert hat.

Beurteilungstext

Dieses mit 20 x 20 Zentimetern relativ große Pappbilderbuch schließt an eine lange Tradition an: Gereimte und gedichtete Bilderbücher, die zum Einschlafen vorgelesen werden können. Fritz Baumgartens "Schlaf, Kindlein, Schlaf!" ist sicher nicht das erste, aber ein wichtiges Einschlafbuch. Und da anzunehmen ist, dass Kinder heute genauso gut oder schlecht einschlafen wie in älteren Zeiten, sind Einschlafbilderbücher nach wie vor aktuell und wichtig. Aber braucht es da auch neue Bücher?

"Jeden Abend schaut er nach:
Ist noch irgendjemand wach?
...
Denn für jedes Kind, das träumt,
geht ein Stern dort auf und scheint"

Und natürlich fehlt noch ein Stern, denn irgendein Kind schläft noch nicht. Der Mond macht sich auf die Suche, fragt Ratten, Nachtigall und Katzen, bis das Kind gefunden ist. Und so erzählt der Mond:
"Siehst du dort, am Himmelszelt,
wo der Mond die Sterne zählt?
Jeden Abend schaut er nach
..."

Ja, hier könnte das Buch zur Kreiserzählung werden. Wird es aber nicht, denn:
"Das Erzählte wird zum Traum.
Kuschelnd in das Bett hinein
schläft das Kind zufrieden ein."

Da kann der Mond getrost zurückkehren.

Soweit erzählt das Gedicht eine rührige Einschlafgeschichte.
Die Illustrationen verzichten weitgehend auf Perspektive und setzen flächig das im Text Erzählte um. Der Mond wird personifiziert, bekommt unter das (übergroße) Mondgesicht einen Körper in Anzug und Schlips. Hintergrund sind meist Häusersilhouetten, der Vordergrund ist spärlich bestückt mit den Tieren, die angesprochen werden und wenigen Details, die aber zum Entdecken einladen. Das Spielzeug im Kinderzimmer des nicht-schlafenden Kindes ist sehr klassisch und setzt die Handlung damit entweder in eine Vergangenheit oder aber in einen sehr pädagogischen Kontext. Hier wäre ein wenig mehr Mut in den Bildern gut gewesen, der auch eine moderne Kinderwelt einfließen lässt, denn klassische Gute-Nacht-Bilderbücher gibt es genug.

Auch sprachlich ist der Text manchmal mehr gereimt als gedichtet, etwa wenn das Versmaß ein wenig rumpelt oder die Reime etwas unbeholfen sind (überprüft - schläft; rund - Mond).

Insgesamt liegt hier also ein recht konventionelles Einschlafbilderbuch vor, das bei den potentiellen Käuferschichten (Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten)wahrscheinlich gut ankommen wird und das für Kinder eine nette Einschlafgeschichte in Reimen erzählt. Innovativ ist das Buch jedoch nicht, und das ist schade, denn es gibt ja schon sooo viele gute Gute-Nacht-Bilderbücher.

Christoph Jantzen, AJuM Hamburg

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Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 22.08.2018

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