Welt ohne Ende

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• Forschen
• Naturwissenschaft
• Umweltschutz/Klima

Teaser

"Welt ohne Ende" ist der Versuch, sich mit frischem Aussehen und rasanten Bildern der Thematik der Energieerzeugung und dem Hunger der Menschen nach immer mehr Energie in einem Comic zu nähern.

Beurteilungstext

"Welt ohne Ende" erörtert in einem Comic den Energiehunger unserer Welt. In farbigen, rasant wirkenden Bildern wird die Entwicklung der menschlichen Energieerzeugung und die Gier nach immer mehr Energie erklärt. Mit Jean- Marc Jancovici und Christopher Blain haben sich zwei Erschaffer gefunden, die sich dem Problem der Klimakrise auf einen jugendlich, frischen Stil genähert haben. Leider birgt das Buch aber einige Probleme, denn sehr schnell wird in schwindelerregendem Tempo mit Fachbegriffen hantiert. Diese werden zwar erklärt, trotzdem setzt es mindestens ein gutes Grundverständnis an Physik voraus, um bei diesem Comic mitzukommen. Dazu kommt, dass sich leider Übersetzungsfehler eingeschlichen haben, die den wissenschaftlichen Text falsch wiedergeben - Beine entwickeln keine Kraft von 100 Watt, sondern Leistung (Seite 29 oben). Neben einem eigentlich nicht zu verachtendem wissenschaftlichen Blick auf das Thema, erschwert das Handlettering von Michael Hau das Lesen dazu ungemein. Die Schrift sieht zwar schön aus, es eröffnen sich für den Lesenden aber nur zwei Möglichkeiten: entweder man kämpft sich durch die wirklich schwer zu lesenden Buchstaben oder man gibt recht schnell frustriert auf.
Obwohl das Comic ein wirklich wichtiges Thema neu aufgreift und wissenschaftlich, von den Übersetzungsfehlern abgesehen, gut aufarbeitet ist, stört außerdem der sehr französische Blick auf die Ursachen und die mögliche Abwendung der Klimakrise. Atomkraft zum Beispiel wird als im Prinzip einfach zu händelnde Energiequelle beschrieben und der Abfall der Kernenergie als problemlos zu lagern dargestellt. Diesbezügliche Probleme und Schwierigkeiten werden beiseite geschoben und als eher nicht relevant beschrieben.
"Welt ohne Ende" überzeugt mit einem phänomenalem Titelbild und der Idee, sich der Klimakrise mit einem Comic zu nähern. Inhalt und die Ausgestaltung des Textes bleiben aber leider deutlich hinter den Erwartungen zurück.