Weit weg ... nach Hause

Autor*in
Wegmann, Ute
ISBN
978-3-423-62299-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Berner, Rotraut Susanne
Seitenanzahl
143
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Luisas Familie ist alles andere als harmonisch. Mutter und Vater kümmern sich nur um sich selbst und ihr Bruder Carlo provoziert sie, so oft er kann. Als dann auch noch keine einzige Klassenkameradin zu Luisas Geburtstagsparty erscheint, beschließt sie, mit dem Schiff zu ihrer Tante in die Schweiz abzuhauen. Luisa glaubt, dass sie zu Hause sowieso nicht vermisst wird. Doch da hat sie sich getäuscht. Tief im Rumpf des Schiffes bemerkt auch sie plötzlich, wie sehr sie ihre Familie vermisst.


Beurteilungstext

Der Mädchenroman behandelt ein bedrückendes, ernstes und zeitgemäßes Thema. Luisa ist Außenseiterin, fühlt sich missverstanden und ungeliebt von ihrer Familie und weiß noch nicht mit ihren eigenen Gefühlen umzugehen. Somit liegt hier ein typischer Adoleszenzroman vor.
Leider gelingt es nicht, die eigentliche Botschaft an den Leser weiterzugeben.
Zwar gelingt die Darstellung von Luisas Problemen und Gefühlsleben recht gut. Ihre zum einen aufbrausende und zum anderen verzweifelt ruhige Art ist sehr gut nachvollziehbar und anschaulich verwirklicht. Ebenso gelingt es, die selbstsüchtige und oberflächliche Art der Mutter darzustellen, der Luisa scheinbar egal zu sein scheint.
Leider verläuft die Geschichte, die sich um diese gelungene Charakterdarstellung anbahnt, aber sehr unrealistisch und höchst bedenklich in ihrer pädagogischen Perspektive. So zieht Luisa die scheinbar einzig mögliche Konsequenz und flüchtet vor ihrer Familie zu ihrer Tante in die Schweiz. Eine Verletzung, die sie sich zugezogen hat, lässt sie unterwegs aber an einer Blutvergiftung erkranken, so dass sie zurück gebracht wird und nur knapp überlegt. Aufgerüttelt durch diesen Schreck finden sich die Eltern an ihrem Krankenbett ein und auf einen Schlag ändert sich die Familiensituation zum Positiven. Selbst Carlo ist plötzlich der liebevolle und besorgte Bruder. Für Luisa ist nun alles gut und selbst ihre Klassenkameradinnen mögen sie plötzlich. Zum Schluss erhält Luisa auch noch einen Hund als Allheilmittel aller Vorausgegangen Unterdrückungen.
Eine wirkliche, aktive Lösung findet nicht statt, so dass der Eindruck entsteht, dass Luisas Weglaufen ein legitimes Mittel zur Lösung aller Probleme darstellt und ihr obendrein ein lebendiges Tier als Geschenk und Wiedergutmachung präsentiert.
Diese Wendung erscheint höchst bedenklich und macht aus der Geschichte somit allenfalls eine seichte Lektüre, deren Inhalt sehr konstruiert ist und nicht sonderlich ernst genommen werden darf.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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