Weit weg ... nach Hause

Autor*in
Wegmann, Ute
ISBN
978-3-423-62299-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Berner, Rotraut Susanne
Seitenanzahl
142
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Luisa ist mal verträumt, mal aufbrausend und hat keine Freundin. In ihrer Familie ahnt keiner etwas von ihren Problemen und ihrer Einsamkeit. Sie versucht sich aus dieser Situation zu befreien, doch sie schafft dies erst, nachdem sie von zu Hause weggelaufen ist und somit ihre Familie und die Schulkameraden zum Nachdenken gebracht hat.

Beurteilungstext

Luisa, fast 12 Jahre alt, fällt immer wieder durch ihre Verträumtheit, Schusseligkeit und Vergesslichkeit auf. Ihr zeichnerisches Können ist ihr großes Talent. Sie fühlt sich einsam. Sie hat keine Freunde und in ihrer Familie geht es oft hektisch zu, keiner ahnt etwas von ihren Problemen. Die Mutter und der Vater sind immer beschäftigt und sonst sehr genervt von Luisas Eigenheiten. Und Bruder Carlo stichelt immer zu. Eine Freundin ist Luisas großer Wunsch, und kurz vor ihrem Geburtstag beschließt sie, aktiver auf die Mädchen in ihrer Klasse zuzugehen. Sie lädt einige Mädchen zu sich ein, doch nur eine kommt wirklich, und auch nur für fünf Minuten. Nun soll es auf eine Klassenfahrt gehen. Doch Luisa beschließt, dass sie nicht mit fährt. Statt dessen haut sie von zu Hause ab. Sie möchte zu ihrer Tante in die Schweiz und versteckt sich auf einem Lastkahn. Sie wird von Freddy, dem Sohn des Kapitäns entdeckt. Er verhält sich ihr gegenüber freundschaftlich und verrät sie zumindest für eine Nacht nicht. In der Zwischenzeit wird sie von der Polizei gesucht und alle machen sich große Sorgen. Als Freddy seinem Vater von ihr erzählt, geht es Luisa gar nicht gut. Sie hatte sich einige Tage zuvor an einem rostigen Nagel verletzt. Wie sich nun herausstellt, hat sie eine Blutvergiftung. Mit einem Hubschrauber kommt der Notarzt und sie wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort trifft auch die erleichterte Familie ein. Alle bedauern, dass sie sich so wenig einfühlsam verhalten haben. In Zukunft werden sie sich anders verhalten. Nun fühlt sich Luisa auch stark genug, wieder in die Schule zu gehen, denn sie hat ja nun Freddy als Freund, der zwar auf dem Schiff unterwegs ist, sie aber an diesem Wochenende besuchen wird. Und auch die Klassenkameraden haben nach ihrem Verschwinden nachgedacht und sie werden versuchen, sie besser in die Klasse zu integrieren.
Die Darstellung eines einsamen Mädchens ist gut gelungen, der Leser bekommt einen Einblick in die Gedankenwelt eines Außenseiters, der nicht absichtlich verträumt oder zornig ist, und der sich zu beherrschen versucht, seine Wut aber nicht unter Kontrolle hat. Auch der Konflikt mit dem ständig stichelnden Bruder ist hervorragend dargestellt. Die von einem Casting zum anderen eilende schauspielernde Mutter, bei der Luisa nur funktionieren soll und der sich aus allem heraushaltende Vater, die das Mädchen alleine lassen, sind gut getroffen.
Doch die Geschichte wirkt nicht ganz schlüssig und rund. Alles ist sehr konstruiert, um dem Leser aufzuzeigen, wie es in einem Mädchen aussehen kann, dass von außen schusselig und verträumt wirkt. Verwunderlich ist auch, dass Luisa sich bisher mit der Situation arrangiert hat und nun einen Versuch macht, eine Freundin zu gewinnen. Doch von den anderen wird sie nur belächelt oder ignoriert. Besonders der Schluss überzeugt nicht. Das Ende mit Rettungshubschrauber ist ein wenig zu viel. Leider reden die Beteiligten auch nicht über das Geschehene, sie akzeptieren einfach die Gegebenheiten und sind von nun an ganz anders.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW-UKL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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