Was sieht eigentlich der Regenwurm?

Autor*in
Duprat, Guillaume
ISBN
978-3-86873-682-3
Übersetzer*in
Schmidt-Wussow, Susanne
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Duprat, Guillaume
Seitenanzahl
40
Verlag
Knesebeck
Gattung
Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Untertitel ""Die Welt mit den Augen der Tiere sehen"" erklärt Genaueres. Ausgangspunkt ist ein Bild, auf dem verschiedene Tiere in einer Landschaft zu sehen sind. Anschließend sieht man dieses Tier - die Augen sind mit einer Klappe verdeckt - und wenn man diese öffnet, sieht man genau dieses Bild (ohne das dargestellt Tier, das ja die Szene nun betrachtet). Aber irgendwie hat sich die Sicht verändert. Beim Regenwurm sieht man nur noch ""etwas Helles"". Immerhin.

Beurteilungstext

In unserer derzeitigen Welt fangen wir an zu zweifeln, ob das, was wir sehen, der Wirklichkeit entspricht. Anders ausgedrückt: Gibt es vielleicht auch andere ""Wirklichkeiten""? Wessen Gesichtsfeld einmal untersucht wurde, der weiß, dass seine eigene Wahrnehmung nicht unbedingt den aufleuchtenden Lichtpunkten auf einem Bildschirm entsprechen. Das kann den ""Blinden Fleck"" betreffen, das kann aber auch auf eingeschränktes Sehen hinweisen. Ja, was heißt das nun? Eingeschränktes Sehen?
Wir erfahren, dass es Tiere gibt, die in der Tat ein 360°-Gesichtsfeld haben, rundum also. Viele Tiere haben seitlich angebrachte Augen, also ebenfalls einen sehr großen Rundumblick. Schrecklich: Es gibt Tiere, die mit dem einen Auge nach links oben und mit dem anderen in eine andere Richtung, zum Beispiel nach rechts unten schauen können.
Schauen? Sehen? Auge? Wir alle sehen mit dem Gehirn. Dieses kann die ""Wirklichkeit"" aber nur durch die Sinnesorgane wahrnehmen, die sich mit dem Gehirn verbinden. Dort gibt es schon die ersten Probleme, denn bei den Verbindungen funktionieren manche Wahrnehmungen nicht. Und es kann noch ganz andere Probleme geben, denn einige Tiere haben gar kein Gehirn (Regenwurm) oder ein viel eingeschränkteres als unseres.
Das Buch gliedert die Sehwahrnehmungen nach: Säugetiere (Dichromaten) wie Kuh, Maus, Affe, Katze, Eichhörnchen, Pferd usw. - Vögel wie Adler, Eule, Schnepfe, Taube, Kolibri - Reptilien, Amphibien, Würmer, Schnecken und Insekten.
Auf diesem relativ kleinen Raum werden sehr viele Informationen transportiert. Auf dem Vorsatz sehen wir die Augenpartien diverser Tiere, auf dem Nachsatz das, wie diese die genannte Situation (zu unterschiedlichen Tageszeiten) wahrnehmen.
Die zu öffnenden Augenblenden geben nicht nur den Blick frei auf die Situation, sondern sie haben auf der Rückseite auch noch Information über das Gesichtsfeld, über das Nah- und Fernsehen, über die Fähigkeit, Bewegungen - in welcher Genauigkeit auch immer - wahrzunehmen und Farben zu erkennen, wobei wir schon einen deutlichen Unterschied zwischen Hell und Dunkel bis zu ultravioletten Strahlen anerkennen müssen. Der Mensch ist da wohl ziemlich breit aufgestellt, aber dennoch eher ""mittelmäßig"".
Ein ganz tolles Sach-Bilderbuch haben wir also, dessen Anliegen der Sachvermittlung im Vordergrund steht, dennoch aber so dargeboten wird, dass man es auch als Bilderbuch anschauen (lassen) kann, dann aber auch mit Begleitung, selbstverständlich.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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