Warten auf Gustav
- Autor*in
- Bydlinsky, Georg
- ISBN
- 978-3-7017-2093-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 41
- Verlag
- Residenz
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- St. Pölten
- Jahr
- 2011
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Teaser
In dieser Tierfabel erfindet der Glutz den gefährlichen Gustav, der immer bei Vollmond einen Riesenhunger hat. Wenn die anderen Tiere ihm kein Futter besorgen, würde Gustav sie auffressen. Die Angst lässt die Tiere ganz dünn werden. Sie merken nicht, dass der Glutz sie einschüchtert, um bequem an viel Essen zu kommen. Sein Gewissen lässt ihn eines Tages aber schlecht träumen, deshalb braucht er eine Lösung.
Beurteilungstext
Da der Glutz bereits auf der ersten Seite als schadenfroh beschrieben wird, werden die zuhörenden Kinder nicht von der Angst der Tiere vor dem unbekannten Gustav angesteckt.
Der Verfasser schafft es, durch die dreimalige Wiederholung des Auftrages an die Tiere, die Zuhörer in Spannung zu versetzen. Sie werden an der Auflösung des Rätsels durch Andeutungen beim Fortgang der Geschichte beteiligt.
Ein witziger Kunstgriff, den ältere Kindergartenkinder und Erstklässler verstehen werden, lässt den Glutz selber an die Existenz von Gustav glauben. Sie werden auch durchschauen, dass der Glutz bis zum Schluss seine wahre Rolle nicht preisgibt und sich hinter Ausreden und Halbwahrheiten versteckt.
Der Verfasser hat die Thematik, sich auf Kosten anderer ein gutes Leben zu machen, als Tierfabel sehr witzig aufbereitet. Die verfremdeten Tiernamen stören jedoch dabei. Welches Tier der Glutz eigentlich sein soll, bleibt offen. Durch die Illustrationen wird es offensichtlich, welche Tiere eigentlich gemeint sind. Es hätte den Reiz der Geschichte nicht geschmälert, wenn die richtigen Tiernamen verwendet worden wären, denn witziger wurde die Geschichte durch die erfundenen Tiernamen auch nicht.
Die Illustrationen, die einen großen Raum einnehmen und fast über eine Doppelseite gehen, sind als Collage in freundlichen Farben gestaltet. Sie wirken auf den Betrachter zunächst sehr naiv, aber sie passen zu der Beschreibung der Tiere. Der Gesichtsausdruck der Tiere wechselt je nach Situation, was zu einem ausgiebigen Betrachten einlädt. Die Kinder werden sich bestimmt nach dem Vorlesen, wenn die Anspannung auf ein positives Ende nachgelassen hat, das Bilderbuch alleine oder mit dem Vorleser noch einmal ansehen und sich an den verschiedenen Tieren freuen. Auch der Glutz selbst und sein Traumbild machen keine Angst.
Die Sprache ist der Altersgruppe angemessen. Der Wortschatz ist ausdrucksstark, die Wortwiederholungen sind in diesem Buch ein gutes Stilmittel.
Das Titelbild des stabil gebundenen Buches macht mit seinen freundlichen Farben einen ansprechenden Eindruck.