Wandernde Sterne oder Wie die Wissenschaft erfunden wurde
- Autor*in
- Parisi, Anna
- ISBN
- 978-3-596-85208-6
- Übersetzer*in
- Würmli, Marcus
- Ori. Sprache
- Italienisch
- Illustrator*in
- Kersten, Detlef
- Seitenanzahl
- 171
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- –
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die promovierte Physikerin Anna Parisi beschreibt die Anfänge der Wissenschaft, besonders der Physik. Von Thales (624-545 v.Chr.) über Platon und Archimedes bis hin zu Ptolemäus (forschte zwischen 127 und 141 n.Chr.) führt sie die wichtigsten Denker der Antike auf und erklärt ihre Theorien. Die Wissenschaftler kommen in fiktiven Gesprächen mit einem Jungen selbst zu Wort. Anhand von Beispielen aus dem Alltag erläutern sie ihre Überlegungen. Sie stellen auch Bezüge zu anderen Gelehrten her.
Beurteilungstext
Am Anfang waren die Zahl und der Wunsch, die Natur zu ergründen. Die ersten Schritte auf dem Gebiet der späteren Naturwissenschaften erfolgten laut Parisi in der Mathematik und der Astronomie. Der italienischen Autorin, die in der Forschung tätig war, gelingt es, die Überlegungen der Ägypter und der Babylonier anschaulich darzustellen. Sie sind bis heute Grundlage der Mathematik und damit für die Leser leicht nachvollziehbar.
Als es um die pythagoreischen Tripel und die Arithmetik geht, wird es schon komplizierter. Immer wieder tauchen in der Beschreibung der komplexen Theorien Begriffe auf, die für die jugendlichen Leser schwer zu verstehen sind.
Die fiktiven Dialoge zwischen den verschiedenen Gelehrten und einem wissbegierigen Jungen lockern die theoretischen Überlegungen auf und beziehen die Leser in das Geschehen ein. Auch die persönliche Anrede durch die Autorin trägt dazu bei. Doch nicht immer sind die Interviews hilfreich für das Verständnis. Besonders dann nicht, wenn sich die Gelehrten auf Überlegungen von späteren Kollegen beziehen, die diese erst in der Zukunft anstellen werden.
Detlef Kersten gibt den berühmten Denkern der Antike durch seine großnasigen Figuren ein verschmitztes und allzu menschliches Aussehen. Seine Landkarte vom Mittelmeerraum zur Zeit der griechischen Kolonisierung der benachbarten Küsten bietet eine gute Übersicht über die wichtigen Wirkungsstätten.
“Wandernde Sterne” sollte man nach der ersten Lektüre nicht ins Regal stellen, sondern wieder in die Hand nehmen und darin blättern. Einzelne Theorien erschließen sich dem Leser erst beim wiederholten Lesen. Und dann sind die mathematischen Modelle des Apollonios’ für die Bewegungen der Planeten und die Länge der Jahreszeiten oder die Überlegungen des Aristoteles’ zur unendlichen Geschwindigkeit und zum leeren Raum vielleicht ein bisschen verständlicher. So kommt man dem Grundsatz von Anna Parisi näher: “Je mehr man weiß, desto weniger können andere einen hintergehen, indem sie irgendwelche Geschichten erzählen.”