Vorhang auf!

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Ein Opernführer der besonderen Art - mit dem der Dirigent Ingo Metzmacher seinen Zuschauern und Zuhörern hilft, nicht nur die bekannten, sondern vor allem zeitgenössische Opern besser zu verstehen.

Beurteilungstext

Nein, die Oper ist auch im 21. Jahrhundert keine aussterbende Gattung. Der bekannte Dirigent Ingo Metzmacher, dem der Beruf im ursprünglichen Wortsinn Berufung ist, hat seiner Leidenschaft für das Bühnengeschehen einen mitreißenden Ausdruck verliehen. Er spannt den Bogen über vier Jahrhunderte - von Monteverdis ‘L’Orfeo’ bis zu Henzes ‘Bassariden’.
Eine Auswahl von 15 Stücken zu treffen, während selbst ein konventioneller Opernführer an die 200 auflistet, war sicherlich nicht leicht. Von den großen Namen Mozart, Verdi, Wagner ist je eins dabei. Wer jedoch meint, mit der Musik des 20. Jhs. nichts anfangen zu können, den belehrt Metzmacher eines Besseren. Allen ausgewählten Opern ist gemeinsam, dass sie von Liebe und Leidenschaft, Hoffnung und Tod, von großen Tragödien berichten. So wie das Theater die Gefühle, die jeder Einzelne von uns verspürt, bewusst machen und überhöhen kann, vermag die Musik dies in besonderer Weise. Die Handlungsvorlagen sind, selbst wenn sie ein datierbares Ereignis schildern, zeitlos. Gerade im 20. Jh. greifen die Komponisten auf griechische Tragödienstoffe zurück. Der Dirigent erklärt, mit welchen Mitteln Stimmungen hervorgerufen, wie die Geschehnisse vorangetrieben werden.
Darüberhinaus zeigt er am Beispiel einer Inszenierung von Alban Bergs ‘Wozzek’ auf, was von der ersten Planung bis zur Aufführung alles geschehen muss und wer alles beteiligt ist, welcher Enthusiasmus nötig und welcher Arbeitseinsatz geleistet werden muss, damit der Funke auf die Zuschauer überspringt.