Von der Wahrscheinlichkeit, dass es dich nicht gibt

Autor*in
Zappia, Francesca
ISBN
978-3-423-74035-7
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
384
Verlag
dtv
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Wie lebt man mit Schizophrenie? Schon als Kind mit sieben Jahren hatte Alex ihren ersten Schub. Mit dreizehn wird die Krankheit diagnostiziert. Medikamente helfen ihr nur bedingt. Nun bricht auch noch die Teenie-Zeit an, in der schon "normale" Kinder ihre Probleme mit sich und der Welt haben. Wie soll Alex jetzt nur weiter klarkommen?

Beurteilungstext

Der Autorin gelingt es, ein schwieriges Thema einfühlsam und nachvollziehbar in eine für Heranwachsende ohnehin schwierige Zeit in diesem Roman zu verpacken.
Die Schizophrenie, mit der Alex jeden Tag leben muss, wird glaubwürdig dargestellt. Nie weiß sie, ob wirklich alles, was sie sieht, real ist. Ständig fühlt sie sich beobachtet und ausspioniert, fremdes Essen könnte vergiftet sein.

Als Hilfen für den Alltag, um "für alle real" und "nur für mich real" zu trennen, benutzt Alex eine Kamera, um später auf den Fotos zu sehen, was wirklich Realität war, einen Magic Ball 8, ein Spielzeug, das je nach Lage allgemeingültige, vage Antworten gibt (z. B. "Das ist eindeutig so." oder "Sehr wahrscheinlich!") und ihre kleine Schwester Charlie, die ihr Halt gibt.

Das Verhältnis zur Mutter ist schwierig, da diese am Ende ihrer Kraft ist und zur Überbehütung neigt, außerdem mit Alex' Therapeutin "unter einer Decke steckt". Die Beziehung zum Vater ist besser, allerdings ist dieser als Archäologe auch viel unterwegs, wenig zu Hause. Aber wenn er da ist, ist er für Alex eine große Hilfe und Stütze.

In diesem ganzen Wirrwarr muss Alex die Schule wechseln, weil sie die Turnhalle vollgesprayt hat. Auf der neuen Schule wird es nicht leichter für Alex, aber sie will unbedingt auf eine öffentliche Schule gehen und nicht nur von ihrer Mutter zu Hause unterrichtet werden, wie ihre kleine Schwester, und zu ihrem Glück ist ihre Therapeutin auch dafür. Auf dieser Schule trifft sie einen Jungen, Miles, von dem sie glaubt, ihn aus Kindertagen zu kennen, sich aber natürlich nicht sicher ist, ob das stimmt. Aber genau in diesen Miles verliebt sie sich - und er sich in sie - und tatsächlich ist er auch genau dieser Freund von damals.

Ab hier fängt die Geschichte an, überfrachtet zu wirken: Miles wächst bei seinem gewaltätigen Vater auf, da seine Mutter wegen einer psychischen Erkrankung in einer Klinik ist. Er besucht sie jede Woche. Desweiteren schleppt der Direktor der Schule ein Trauma aus Jugendtagen mit sich herum, als eine von ihm geliebte Mitschülerin von einer Anzeigetafel in der Sporthalle erschlagen wurde. Dieses Geheimnis klären Miles, Alex und ein Freund auf, als sie bei dem Direktor ins Haus einbrechen. Bei dieser Aktion hat sich Charlie ins Auto geschlichen und ist mitgefahren. Als die drei flüchten und Alex verzweifelt nach Charlie ruft, müssen ihr Miles und Tucker klar machen, dass Charlie nicht real ist, sondern schon vor drei Jahren verstarb. Für Alex ein Schock!!!

Nach der Abschlussfeier in der Schule, bei der sie nur zusehen darf, da sie durch diese aufwühlenden Ereignisse einen erneuten, schlimmen Krankheitsschub hatte, geht sie freiwillig zur Behandlung in eine Klinik. Das Buch endet hoffnungsvoll: Nach Monaten kann sie die Klinik wieder veranlassen und Miles holt sie ab.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KC; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.04.2019

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