Voll
- Autor*in
- Clay, Susanne
- ISBN
- 978-3-401-02730-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 232
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 5,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wieder einmal geht die 15- jährige Joey in eine neue Schule. Immer wieder ziehen sie und ihre Mutter um, müssen von neuem anfangen. Joeys Mutter ist Alkoholikerin. Ihre Versuche, trocken zu werden , scheitern nach kurzer Zeit. Joey versucht, sie am trinken zu hindern. Die Mutter behandelt sie dann , wie einen Feind. Lange kann sie das nicht mehr aushalten. Da lernt sie Britta kennen, die Tochter der Mathelehrerin. Sie hat endlich eine Freundin und den Mut, zu erzählen, was bei ihr los ist.
Beurteilungstext
Kinder fühlen sich für ihre süchtigen Eltern verantwortlich, so wie Joey auch. Sie kommen ohne sichere Beziehungen aus diesem Teufelskreis nicht heraus. Sie haben zum einen durch suchtbedingte häufige Umzüge selten die Zeit, Beziehungen auf Belastbarkeit zu prüfen, zum anderen bauen sie einen Schutzwall um sich, damit keiner merkt, was los ist und sie verachtet. Sie entwickeln sich zu ausgezeichneten Schauspielern.
Genauso ist Joey. Sie ist der Sucht der Mutter ausgeliefert, hat sich perfekt angepasst und kämpft täglich ums Überleben. Nach jahrelangem Kampf hat sie endlich Glück und begegnet der hartnäckigen Britta. Die ist auch ein wenig eine Außenseiterin, weil sie die Tochter der Mathelehrerin ist. Aber vor allem ist sie ein tolles Mädchen mit viel Feingefühl und Durchhaltevermögen. Sie lässt sich von Joeys anfänglicher Ablehnung nicht abschrecken. Als sie dann erfährt, was mit ihrer Freundin los ist, sucht sie nach einem Weg, ihr zu helfen, ohne ihre Mutter zu verurteilen. Gerade weil ihr das gelingt, haben Mutter und Tochter die Chance, aus dem Teufelskreis der Sucht auszubrechen.
Susanne Clay beschreibt Joeys Bemühungen, die Mutter vom Trinken abzuhalten und ihre eigene Verfassung detailliert und sachlich. Die scheinbar hoffnungslose Situation des 15- jährigen Mädchens wird in keinster Weise beschönigt. Die Autorin zeigt jedoch auch einen Weg aus der Krise. Wenn es Menschen gibt, die hingucken und ausdauernd sind, dann können diese Kinder Vertrauen fassen, erzählen und den Weg für eine neue Chance frei machen. Dieses Buch ist trotz seiner Dramatik ein optimistisches Buch.