Verflixt und zugehext

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Teaser

Ein wunderbarer Erstlesebuchklassiker, der nun wieder neu aufgelegt wurde.

Beurteilungstext

Cornelia Funke hat in den 1990er Jahren ein Geschichteninventar geschrieben, das inzwischen immer wieder neu erscheint, mal als Erstlesebuch, mal als Bilderbuch, mal in Geschichtensammlungen oder Schulbüchern. Dazu gehört auch diese Geschichte, die zuerst 1998 erschienen ist.

Alma Kamille hätte gern größere Kartoffeln. Leider fliegt sie beim entsprechenden Zauber verkehrtherum, so dass nicht die Kartoffel groß wird, sondern sie selbst klein. „Hexenpech“, muss sie sich auch noch von Kröte, Hühnern und Ziege verspotten lassen ... Mühsam ist es, Katzenhaare für den Gegenzauber zu besorgen.
Die Geschichte selbst ist schon ein wenig witzig, doch Sprachwitz verstärkt den Humor, z. B. „Verflixt und zugehext“ oder „Verhext und zugeklebt“. Das mögen zwar auf der Wortebene Leseherausforderungen für Leseanfänger:innen sein, jedoch ohne solchen Wortwitz würde Würze in dem Text wegfallen, die zum Lesen motiviert. Zumal ansonsten das Handwerkszeug für Erstleseliteratur stimmt: kurze Sätze, Sinnfugen am Zeilenende, große Fibelschrift.

2016 erschien die Geschichte unter dem Titel „Hexe Alma verhext sich“ mit Bildern von Naeko Ishida. Nun sind es wieder die Originalbilder von Cornelia Funke selbst. Wunderbar werden Gegenstände wie Töpfe beseelt, durch pluriszenische Darstellungen gewinnt die Geschichte an Dynamik und die unterschiedlichen Perspektiven machen deutlich, wie schwierig es für die kleingezauberte Hexe ist, mit ihrer nun riesenhaften Umgebung klarzukommen. So übernehmen die Bilder einen eigenen Erzählanteil.

Im Vergleich zu vielen in Text und Bild eher belanglosen neuen Erstlesebüchern ist dieses Buch wirklich gelungen! Schade, dass Cornelia Funke nun schon länger keine neuen Erstlesegeschichten geschrieben hat.