Unterirdische Wunderwelten. Grotten, Tunnel, Tropfsteinhöhlen

Schlagwörter

• Abenteuer
• Geografie
• Historisches
• Natur
• Umweltschutz/Klima

Teaser

Ein spannendes, beeindruckend gestaltetes Sachbuch - eine Reise in die Tiefe der Erde.

Beurteilungstext

„Unterirdische Wunderwelten. Grotten, Tunnel und Tropfsteinhöhlen“ – ein großartiges Sachbuch, das man nicht mal nebenbei durchblättern kann. Das sehr sorgfältig recherchierte Buch erfordert Zeit, Konzentration und auch ein wenig Platz, um sich durch die großformatig angelegten Doppelseiten auf eine abenteuerliche Expedition in die Unterwelt blättern zu können.

Der „Guide“ ist Volker Mehnert, ein bekannter Journalist und Reiseschriftsteller. Er nimmt uns, Kinder und Erwachsene, mit in unterirdische, faszinierende Welten. Auf der Übersichtskarte zu Beginn des Buches kann man die Route der Tour verfolgen, die sich durch die ganze Welt zieht.

Es beginnt in Island, wo es 120 Meter in die Tiefe des Vulkans Thrihnúkagigur geht. Zum Glück liegt sein letzter Ausbruch 4000 Jahre zurück. Weiter geht es nach Österreich in eine seltene Höhle aus Eis, die seit Millionen von Jahren existiert, jedoch erst 1879 entdeckt wurde. Unglaublich ist die Entdeckung eines Sternenzeltes unter der Erde: In Neuseeland gibt es eine Grotte, in der seltsame Glühwürmchen in unvorstellbarer Zahl von der Decke hängen und für bläulich grünes Licht sorgen. Volker Mehnert zeigt uns nicht nur Höhlen, die die Natur gemacht hat, sondern er stellt auch unterirdische Wunderwerke von Menschenhand vor: Die weltberühmte Moskauer Untergrundbahn, ein Museum, das an einer chinesischen Küste in den Sand gebaut wurde, die Felsenstädte und Kirchen, in denen vor 3000 Jahren Bewohner Kappadokiens gelebt haben sollen, den Gotthardtunnel, das Geheimnis eines Luxushotels und noch viel mehr.

Jeweils eine Doppelseite ist einer dieser Wunderwelten gewidmet. Es gibt viele Informationen in anspruchsvoll gebauten Sätzen, die in großen und kleinen Textblöcken auf den Seiten verteilt sind. Die Schriftgröße ist mitunter leider sehr klein. Kompetente Leser*innen werden damit umgehen können. Ob das für die meisten Kinder ab acht Jahren zutrifft (der Verlag empfiehlt das Buch ab dieser Altersgruppe), bezweifle ich.
Die Texte sind farbig passend unterlegt und begleitet von zahlreichen Illustrationen der Designerin Claudia Lieb. Die Abbildungen zur Eisriesenwelt sind weiß-blau-türkisfarben gehalten. Die wenigen abgebildeten Menschen wirken zwischen den gewaltigen Eismonumenten klein wie Zwerge.
Nicht immer werden die Zeichnungen jedoch für Kinder auf Anhieb zu verstehen sein. Hier braucht es mitunter Zeit und Vorstellungsvermögen, sich in die Querschnitte und Perspektivwechsel z.B. bei der Vorstellung des Dünenmuseums hineinzudenken.

Das Sachbuch lädt ein zu einer spannenden Reise mit verblüffenden Entdeckungen, doch brauchen jüngere Grundschulkinder erfahrene Begleiter*innen zum gemeinsamen Lesen und zum Austausch.