Unter meinen Füßen die Straße

Autor*in
Draanen, Van
ISBN
978-3-551-58184-6
Übersetzer*in
Haefs, Gabriele
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
254
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Holly flieht aus einer Pflegefamilie, die sie tyrannisiert und wo der Pflegevater sie sexuell bedrängt. Auch die Mitschüler grenzen sie aus und die Lehrerin fordert sie auf, ihre Sorgen einem Tagebuch anzuvertrauen. Und so begibt sie sich auf die Flucht gen Westen, mit dem Traumziel Hawaii. Ihr abenteuerliches Leben als obdachloses Kind, sie mag das Wort nicht und bezeichnet sich als Nomadin, traut sie ihrem Tagebuch an.

Beurteilungstext

Die 12jährige Holly ist kein gewöhnliches Mädchen. In ihrem kurzen Leben hat sie schon viel Leid ertragen müssen, insbesondere durch den Tod ihrer drogenabhängigen Mutter und dann bei den Quälereien in ihrer vom Jugendamt zugewiesenen Pflegefamilie, den Benders. Zwei Jahre hat sie dort ausharren müssen. Als Mr.Bender sie an einem Sonntag brutal misshandelt, weil sie seine plumpen Annäherungsversuche zurückweist, beschließt sie, aus der Stadt zu fliehen. Und dann, an einem Montag, macht sie sich auf den Weg nach Westen, quer durch die USA. Alle ihre Erlebnisse, ihre Pläne, Hoffnungen, Enttäuschungen und Gefühle vertraut sie ihrem Tagebuch an. Ihre Lehrerin, Ms Leone, hatte sie zum Schreiben ermutigt. Mit ihr spricht sie durch ihr Tagebuch “und lange, bevor ihr das überhaupt klar wird, wird das Tagebuch zu ihrer Rettungsleine und schließlich zu ihrem kostbaren Besitz.”(S.252)
Die Eintragungen beginnen an einem 7. Mai und enden am 1.Dezember, eigentlich ein kurzer Zeitraum im Leben eines Teenagers. Während dieser Zeit als obdachloses Kind erlebt sie alle Demütigungen, denen Straßenkinder ausgesetzt sind. Sie schließt sich allerdings keiner Gang an, sondern will sich als Nomadin ihre Freiheit und Unabhängigkeit bewahren. Oft wird der Hunger für sie unerträglich, erst am Schluss des Buches kann sie sich ein eigenes Heim schaffen,- ein Haus,geschaffen aus einem riesigen Pappkarton. Bei einem heftigen Regen verliert sie diesen letzten Unterschlupf. Und dann gibt es doch noch ein Happyend. Sammie findet die Gestrandete und nimmt sie mit zu Vera und deren Tochter Meg, die bereit sind, ihr ein neues Zuhause als ganz offizielle Pflegeeltern zu geben. Es scheint so, als würde der Traum der raubeinigen Holly doch noch wahr , Teil einer richtigen Familie zu werden, ganz normal die Schule zu besuchen, um vielleicht auch einmal Tierärztin werden zu können.
Wendelin van Draanen hat ein ganz besonderes Jugendbuch geschrieben. Der Leser glaubt hinter den Zeilen des Tagebuchs die Gestalt der zwölfjährigen Protagonistin vor sich zu haben. Man ärgert sich zuweilen über ihre kaltschnäuzige bösartige Ausdrucksweise und ist dann wieder tief berührt von der Tiefe ihrer Gefühle und ihrem Mitgefühl zu anderen Gestrandeten der Gesellschaft.
Einfach ein tolles Buch!

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Diese Rezension wurde verfasst von Sch.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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