Überall Linien

Autor*in
Lee, Jimi
ISBN
978-3-86566-170-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Lee, Jimi
Seitenanzahl
20
Verlag
minedition
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Bargteheide
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Überall in unserem Alltag finden sich Linien. Sie strukturieren, sie teilen, sie verbinden und zerstören. Der Linie widmet Jimi Lee hier nun ein ganzes Bilderbuch.

Beurteilungstext

Linien sind überall. Der Pfeilschaft, die Unterseite des Kleiderbügels, das Brett der Wippe, die Käsescheibe im Burger, das Stäbchen für das chinesische Essen, das Sprungbrett im Freibad und so weiter, überall finden sich Linien, wenn man aus der richtigen Perspektive schaut. Und sie finden sich auch im neuen Bilderbuch von Jimi Lee, das sich sinnigerweise ""Überall Linien"" nennt.
Immer in der Mitte, zentriert über den Knick der Doppelseite hinweg findet sich eine Linie, die nicht gezeichnet, sondern aus dem Papier ausgespart ist. So entsteht eine längliche Öffnung, durch die man durch das Buch hindurch sehen kann. Auf jeder Seite findet sich eine Abbildung, zum Beispiel vom Pfeil, vom Schwimmbad oder vom Schreibtisch, in der die linienartige Öffnung integriert ist. So wird schnell deutlich, wo die Linie in den Alltagsgegenständen einen prominente Rolle spielt. Die Bilder sind ausgestellte Objekte ohne Hintergrund, schablonenhaft reduziert und farblich konturlos; insgesamt stark typisiert und reduziert. Diese Digitalästhetik pointiert noch einmal den insgesamt rein objekthaften Charakter der Bilderbuchdarstellungen. Auf Sprache verzichtet das Bilderbuch vollständig. So reiht es sich in die Gruppe der Kleinkindbilderbücher ein, die nur durch die Darstellung von Objekten Alltagsbegegnung ohne narrative Elemente ermöglichen. Eine Verknüpfung zwischen den Seiten ist allerdings vorhanden - die ist in der Linie zu sehen.
Das Buch lädt ein, die Linie als omnipräsentes Objekt in unserem Alltag zu entdecken. Davon ausgehend kann dann die Beobachtung im eigenen Umfeld fortgeführt werden. Dazu lädt das Buch ein, aber auch zum Zeigen, Fühlen und Benennen. Aufgrund seiner besonderen Ästhetik der Reduziertheit kann es eindrückliche frühe Erfahrungen mit der Repräsentativität von Literatur ermöglichen. Es ist in diesem Kontext nachdrücklich zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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