Typisch Jungs?
- Autor*in
- Brami, Elisabeth
- ISBN
- 978-3-522-30429-0
- Übersetzer*in
- Partzsch, Maren
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Billon-Spagnol, Estelle
- Seitenanzahl
- –
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- Sachliteratur
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2016
- Preis
- 5,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Junge - du darfst auch zart und sanft sein, ohne als Weichei beschimpft zu werden!
Ähnlich wie im Mädchen-Buch werben die französische Autorin Bami und die Illustratorin in der "Erklärung der Jungsrechte "dafür, dass Jungs sich vom Klischee des Superhelden und wilden Kerle lösen und ihre anderen Seiten entdecken. Sie dürfen für sich das Recht in Anspruch nehmen, sich auch so zu geben, wie sie wirklich sind.
Beurteilungstext
Nicht ganz so erfolgreich wie der Aufruf an Mädchen, wild und frei zu sein, ist der Aufruf an Jungen zärtlich und friedfertig zu sein, denn diese Eigenschaften und Verhaltensweisen werden gesellschaftlich nun mal nicht unbedingt positiv gesehen und mit Erfolgen im öffentlichen Leben assoziiert.
Trotzdem gefällt mir dieses Büchlein der französischen Psychologin und Kinderbuchautorin, die mit den deklamierten "Jungsrechten" schon auch kleinen Jungs mit Witz und Spaß zeigt, dass sie zu ihren weichen Seiten und Gefühlen stehen können und dürfen, ohne sich schämen zu müssen. Durch die Konstruktion der "Rechte" wird vermieden, dass die Kinder bzw. gerade die Jungs meinen, sie müssten sich gegenüber Bilderbuch-Figuren abgrenzen, die ihnen als "Schwächlinge" vorkommen.
Billon-Spagnols fröhlich-farbige Illustrationen, ein bisschen wie ein Wimmelbild und zugleich ein Comic mit Sprechblasen, unterstützen diese Botschaft. Sie veranschaulichen auf witzige und lebendige Weise die "Jungenrechte". Auf jeder Doppelseite des kleinformatigen Büchleins tummeln sich eine Menge kleinerer und größerer Jungen, die in vielfältiger Weise das tun, wozu sie das Recht haben. Sie kümmern sich um Babys, hassen Unordnung, spielen leidenschaftlich Gummitwist und fühlen sich schick und sauber sichtlich wohl.
Das letzte Jungenrecht ist identisch mit dem der Mädchen: "Sie haben das Recht, Mädchen oder Jungs (oder beide) zu mögen."