Tote essen kein Fast Food

Autor*in
Baron, Karin
ISBN
978-3-440-13058-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
220
Verlag
Klee
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Fanny ist 16 Jahre alt und hat keine Lust ihre wohlverdienten Ferien mit ihrem Vater auf der langweiligen Nordsee-Insel Sylt zu verbringen. Doch es kommt ganz anders als Fanny denkt: Ihr Vater präsentiert ihr freudestrahlend seine neue Freundin mitsamt 10-jähriger Tochter. Dann ist da Jan, der von Beginn an eine spezielle Anziehungskraft auf Fanny ausübt, und schließlich wird seit Tagen eine Jugendliche auf Sylt vermisst. Die zufällige Entdeckung einer geheimen Bunkerunterwelt tut ihr Übriges …

Beurteilungstext

Druckfrisch präsentiert Karin Baron mit diesem Buch einen ""Syltkrimi"" für Jugendliche. Damit zeigt sie, dass Ferien auf der scheinbar doch so langweiligen Insel ziemlich spannend werden können.
Protagonistin Helena Stefanie Filius, kurz Fanny genannt, ist der Prototyp des pubertierenden Teenagers. Sie lebt bei ihrem alleinerziehenden Vater, da ihre Mutter zu ihrem jüngeren Freund nach Berlin gezogen ist. Dem Vorschlag eines gemeinsamen Urlaubs mit ihrem Vater steht sie sehr kritisch gegenüber. Auf Sylt ist ihrer Meinung nach gar nichts los.
Authentisch und nachvollziehbar schildert Fanny ihre Erlebnisse auf Sylt in der Ich-Perspektive. Der Vater-Tochter-Zwist wird dann noch durch das unerwartete Auftauchen der neuen Freundin des Vaters verstärkt, die ihre 10-Jährige Tochter im Schlepptau hat. Nicht nur diese neue Patchwork-Familie, ein Indiz für die aktuelle Zeit, sondern auch die Faszination, die Jan auf sie ausübt, verwirren Fanny und mit ihr den mitfühlenden Leser.
Was die Handlungsstruktur betrifft, so erscheinen zunächst etwas verwirrend anonyme Briefe, die in den Roman eingebaut sind, wie auch eine zweite Handlungsebene, die sich aus Textpassagen zusammensetzt, die nicht aus Fannys Sicht verfasst sind. Nach und nach erhält der Leser so Einblicke in eine weitere Geschichte, die parallel zu Fannys Urlaub abläuft. Der Verfasser dieser Briefe bleibt bis zum Ende anonym, doch kann man irgendwann Zusammenhänge erkennen und Rückschlüsse ziehen. Die Kombinationsgabe des Lesers ist also gefordert. Zudem bleibt immer ein gewisser Spannungsgrad aufrechterhalten. Fanny bildet in diesem Jugendkrimi nicht nur die Hauptfigur, vielmehr ist sie auch Verbindungspunkt für mehrere parallel verlaufende Ereignisse und Geschichten, die durch sie schließlich am Ende zusammengeführt werden.

Positiv hervorzuheben sind außerdem die Bezüge zur realen Lebenswelt, die der Roman immer wieder herstellt. Sendungen wie ""Wetten dass…"" mit Markus Lanz oder das ""Skypen"" zeugen von Aktualität und sind für viele Jugendliche heutzutage Teil ihrer Welt sowie eine Identifikationsbasis. Gleichzeitig gibt es Bezüge zur Vergangenheit, respektive zur Zeit des Nationalsozialismus: Während eines Dünenspaziergangs entdeckt Fanny eine geheime Bunkerwelt auf Sylt, der sie zusammen mit Jan auf den Grund geht. Dabei informieren sich die beiden in einem Buch mit dem Titel ""Festung Sylt"" über die Bunkerwelt. Als Besonderheit ist zudem eine Karte der Sylter Bunker aus diesem Buch in die Geschichte stimmig eingebaut, sodass der Leser ""live"" dabei ist, wenn Jan und Fanny ihre Wissen erweitern. Dass schließlich dieser Bunker auch im Fall der verschwundenen Mia eine Rolle spielt, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Auf 220 Seiten kreiert Karin Baron einen Jugendroman, der durch modernen Schreibstil sowie detaillierte Beschreibungen von Orten oder Personen geprägt ist. Syltliebhaber, Krimifans und vor allem Jugendliche kommen hier voll auf ihre Kosten. Problematisch ist, dass sowohl Titel als auch Klappentext in Kombination schon zu viel über Inhalt und Ausgang des Jugendkrimis vorwegnehmen. Eine offenere Beschreibung, die mehr Platz für Fantasie lässt, wäre wünschenswert.

Alles in allem macht es dennoch Spaß das Buch zu lesen. Auch für Leser fortgeschrittenen Alters kann es durchaus spannend sein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von dk-unib.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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