Tonspur - Wie ich die Welt von gestern verließ

Autor*in
Hintze, Olaf
ISBN
978-3-423-65005-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
360
Verlag
dtv
Gattung
Biografie
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Vier Freunde aus Thüringen fahren im August 1989 in den Urlaub nach Rumänien und Bulgarien. Olaf Hintze wagt die Flucht über Ungarn nach Österreich.

Beurteilungstext

Olaf Hintze, geboren 1964 in Erfurt, liebt die kulturellen Angebote. Er liest sehr viel, beschafft sich Musik und Bücher auf allen legalen und illegalen Wegen. Die Kultur ist seine Insel. Sie öffnet ihm Augen. Seine beruflichen Möglichkeiten sind beschränkt, da er kein Parteimitglied ist. Das Leben in der DDR ist perspektivlos. So reift der Plan zur Flucht. “ Was Freiheit bedeutet begreift man erst, wenn sie einem fehlt”.
Nur mit den Eltern spricht er über diese Gedanken, denn in der DDR herrscht eine Kultur des Misstrauens. Vor der Reise regelt er einiges vorsichtig.
“ Man muss sich nicht an Erreichtes klammern, darf sich nicht von scheinbaren Vorteilen beschränken lassen, was die Freiheit zu eigenen Lebensentscheidungen betrifft”.
An der Grenze am Plattensee angekommen gibt es trotz der Angst kein Zurück mehr. Vorsichtig und gründlich erkundet er die Möglichkeiten. Der erste Versuch scheitert, er hat Glück im Unglück. Der zweite Versuch glückt. Anders als andere stellt sich Olaf Hintze auf Schwierigkeiten in seinem Leben nach der gelungenen Flucht ein. So erträgt er erste Schwierigkeiten der Westrealität.
Das Buch erzählt anschaulich vom Leben in der DDR: Der Zensur, dem Alltagsleben, der Leipziger Buchmesse, den Reisen nach Rumänien und Russland, die den eigenen Alltag relativieren. Das Leben von Olaf Hintze begleitet vor allem das Buch von Stefan Zweig “ Die Welt von gestern” aus dem häufig zitiert wird. Aber auch viele Songzeilen unterschiedlichster Bands greifen Lebenssituationen auf.
Zahlreiche ganzseitige Abbildungen von Dokumenten ergänzen den Text, der von Olaf Hintze selbst und Susanne Krones in einem gekonnten Zusammenspiel erzählt wird. Susanne Krones kommentiert, gibt Hintergrundinformationen, ist distanzierter.
Fazit: Das Buch ist spannend, informativ preisverdächtig.
Als Klassenlektüre ab Klasse 10 ersetzt es manch langweiligen informativen Unterricht. Hierbei helfen auch das ausführliche Glossar und die umfangreiche Zeitleiste.

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Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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