Tomomis Traum

Autor*in
Yumoto, Kazumi
ISBN
978-3-570-30046-6
Übersetzer*in
Günther, Ulli
Ori. Sprache
Japanisch/Amerikanis
Illustrator*in
Seitenanzahl
191
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Ort
München
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Seit Tomomi die Großmutter elend dahinsiechen und sterben sah, ist nichts mehr, wie es war. Als der Frühling kommt, muss sie sich neu orientieren und zu allererst ihren bösen Traum loswerden.

Beurteilungstext

Seit dem schrecklichen Tod der Großmutter quält Tomomi immer derselbe Traum: Nachts verwandelt sie sich in ein tollpatschiges hirnloses Monster, das von den Leuten verlacht und gehetzt wird. Ihre emotionale Störung wiegt um so schwer für Tomomi, als es um sie herum kaum jemanden mit einem normalen Leben zu geben scheint.
Da ist der kleine Bruder Tetsu, der dem Nachbarn tote Katzen in den Garten legt und von Gehenkten und Gefolterten träumt; der Vater, der die Familie zum Teil verlassen hat, weil sie ihn beim Arbeiten erdrückt; die Mutter, die eine Nervenkrise erleidet, weil sie dem Nachbarn nicht verzeihen kann, dass er nach 20 Jahren einen Zaun im Garten nicht versetzen lassen will; der Großvater, der auf die Krise reagiert, indem er den Dachboden aufräumt und die kaputte Orgel zu reparieren versucht; der Lehrer, der seine behinderte Schülerin vor allen demütigt.
Tomomi spürt, dass in diesem Frühjahr alles anders ist: “Es ist, als hätte ich einen Rock an, der mir zu klein ist, oder eine Bluse mit zu engem Kragen. Ich fühle mich eingezwängt und unbehaglich” (45f.). Tomomi muss sich nicht nur mit sich selbst auseinander setzen, sondern auch mit dem Bruder, den Eltern, dem Großvater. Sie spürt den Veränderungen nach, sucht Gründe und Auswirkungen. “Ich habe das Gefühl, dass eine Fremde Besitz von mir ergriffen hat, und ich kann die Veränderung nicht aufhalten.”
Mit Hilfe des kleinen Bruders wagt Tomomi Aufstand und Widerstand gegen die Mutter; dabei wird sie überraschend von dem Großvater unterstützt. Als er ihr in einer Nacht seine eigene Geschichte erzählt, begreift Tomoni, dass jeder Mensch ein Monster in sich hat, dass man kennen lernen muss, um es letztlich zu besiegen.
Ein eindrucksvoller Adoleszenzroman mit vielen exotisch anmutenden Szenen, die dem Leser die fremde Welt Japans und seiner Kultur eindrucksvoll vor Augen führen. Anspruchsvoll und geeignet, Denkanstöße zu vermitteln; einsetzbar als Klassenlektüre Deutsch ab Klasse 10.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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