Time out: Gangsterbosse warten nicht

Autor*in
Wörz, Jepe
ISBN
978-3-522-50763-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
120
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Vier Sechstklässler finden sich statt auf einem Schulausflug plötzlich in einem Gangster-Abenteuer im Großstadtdschungel wieder. Und ihnen läuft im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit davon, denn dieses Buch verspricht: 1 Seite = 1 Minute. Und die Zeit rennt...

Beurteilungstext

Son, Äsh, Roni und Lilia werden bei einem Schulausflug als disziplinarische Maßnahme ins Museumscafé verwiesen. Die rebellische Äsh verlässt dieses trotzig und auch wenn die vier Sechstklässler einander bisher kaum kannten, folgen die drei Verbliebenen ihr. Kurz darauf wird Äsh der Rucksack gestohlen und im Handumdrehen finden sich die vier in den Händen vom Gangsterboss Johnny wieder. Dieser hat alles andere als gute Laune, denn die Tochter der Mafia-Chefin Evita Nonpardon hat Geburtstag und es müssen auf schnellstem Wege alle Wünsche der jungen Tochter erfüllt werden. Mit Hilfe ihres Supergehirn findet Lilia die gewünschten Macarons, der schräge Roni zaubert Ablenkungsmanöver während eines Einbruchs und Äsh steht den Gangstern nichts nach in Sachen Abgebrühtheit und Coolness. Son weiß gar nicht, wie er ihm geschieht. In der Schule versucht er sich möglichst angepasst zu zeigen und nun ist er Teil eines Mega-Abenteuers.
Wild, schnell und unglaublich witzig rast dieses Buch nicht nur durch die Seiten, sondern mit ihm seine Protagonisten von einem Schlamassel ins nächste. „1 Seite = 1 Leseminute“ verspricht der Einband, auf welchem man die vier Abenteurer beim Überwinden einer Mauer sieht. Die Uhr in Lilias Hand sowie die auf die Wand gesprühte Stoppuhr machen klar: Hier geht es um jede Minute. Und genau so ist es auch. In der Ecke einer jeden Buchseite sieht man entweder einen Wecker oder eine Stoppuhr. Während der Wecker die jeweilige Tageszeit anzeigt und in der Zeit voranschreitet, zählt die Stoppuhr rückwärts jede noch verbleibende Minute, bis die Kinder ihre entsprechende Aufgabe gelöst haben müssen. Anders auch als in den meisten Büchern, zählen die Seitenzahlen rückwärts, beginnen also bei Seite 120 und enden bei der Seitenzahl 1. Zusätzlich zu den Uhren sind die Seiten mit zahlreichen schwarz-weißen Vignetten bestückt, welche Uhren, Fußspuren, Landkarten oder zu besorgende Gegenstände zeigen. Stark heruntergebrochen beschreiben diese Zeichnungen auch den Inhalt des Buches. Die vier Protagonisten, welche unterschiedlicher kaum sein könnten, müssen sich, stets von der Zeit getrieben, durch den Großstadtdschungel auf die Suche nach verschiedenen Gegenständen machen. Und das alles nur, um Äshs Rucksack zurückzubekommen und ganz nebenbei noch das Leben eines weiteren Jugendlichen, welcher sich in der Gewalt der Gangster befindet, zu retten. Son, welcher als Ich-Erzähler fungiert, beobachtet dabei haargenau die Handlung und spart nicht an Lob und Bewunderung für seine MitstreiterInnen. Denn ihnen allen wird bald klar, dass sie dieses Abenteuer nur gemeinsam bestreiten können.
Zunächst hat mich der Hinweis auf der Titelseite („1 Seite = 1 Leseminute“) verwirrt, denn ich schloss hierbei auf die prognostizierte Lesegeschwindigkeit der LeserInnen. Die Annahme, dass eine Leseseite eine Minute Geschehnisse widerspiegeln sollen, erscheint mir hingegen ein spannendes Experiment. Die Handlung im Buch bezieht sich auf lediglich 2 Stunden. Tempo ist angesagt und tatsächlich gelingt es durch die eingefügten Uhren dem Prinzip gut folgen zu können. Wie es ungeübteren oder schwächeren LeserInnen gelingen soll, das eigene Lesetempo den Textseiten anzupassen, bleibt mir rätselhaft. Pro Buchseite finden sich im Schnitt 140-160 Wörter, was sicherlich der durchschnittlichen Lesegeschwindigkeit pro Minute entspricht. Dieses Maß kann man, meiner Ansicht nach, aber getrost vernachlässigen, wenn man ein solch rasantes und witziges Buch vor sich liegen hat. Die Idee, die Handlung so eng an die Zeit zu binden, ist spannend und durchaus gelungen.

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Diese Rezension wurde verfasst von kst; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 12.01.2023

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