Superglitzer

Schlagwörter

• Natur
• Technik
• Tiere

Teaser

Ein komisches Buch über einen besonderen Fund... mit einer Antwort auf die Frage, wer im Wald wirklich das Sagen hat.

Beurteilungstext

Die Elster hat es geahnt und findet es zuerst – ein komisches schwarzes Dinge, das monolithisch an das geheimnisvolle Objekt aus Stanley Kubricks Filmklassiker 2001 erinnert. Doch hier handelt es sich recht schlicht um ein verlorenes Smartphone, was die Tiere im Wald nicht weniger fasziniert. Während Elster, Fuchs, Maulwurf und andere aber ratlos sind, kennen sich die Ameisen erstaunlich gut aus. Sie können das Objekt nicht nur deuten, die nehmen auch Nachrichten entgegen und bestellen eine Pizza auf die Lichtung. Das ist dann aber auch nur die Finte, um die anderen Tiere abzulenken und das Smartphone in den heimischen Ameisenhaufen zu entführen. Dort gibt es sogar Strom und Netz und so steht der Ameisenkommunikation – es folgt ein Scherzanruf bei der Polizei – nichts mehr im Weg.
Herrlich humorvoll und szenisch leichtfüßig entwickelt sich die Handlung in diesem Comic. In hochfrequenten Bildpanelen – teils seitenfüllend, teils kleinteilig – wird die Handlung mal als Szene, mal in starkem Zoom in einem Ausschnitt dargestellt. Die Tiere sind grafisch vereinfacht aber markant dargestellt, gerade die Ameisen stark auf Linien reduziert, was der Optik des Buches etwas Geometrisch-Technisches verleiht. Die starken Pantone-Farben leuchten in Neontönung und geben der Handlung etwas Spritziges und Wildes, gleichzeitig ist die Waldszene damit auch poppig überformt und sie lässt alles romantisch Biedere vermissen. Die reduzierte Erzählinstanz und die dialogische Dominanz erzeugen schließlich einen dynamischen Erzählstil. So entsteht ein kurzweiliges und keineswegs oberflächliches Lektüreerlebnis. Vielmehr lädt der Comic zum Verweilen und genauen Beobachten ein. Sehr zu empfehlen! Ausgezeichnet mit dem LesePeter 2023.