Stadt der Elfen. Berührt

Autor*in
DaCosta, Pippa
ISBN
978-3-570-31134-9
Übersetzer*in
Decker, Andreas
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
350
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die junge amerikanische Reporterin Alina kommt in London mit dem berühmten (Feen) Fae-Star Sovereign in Berührung und erfährt von der unterirdischen Existenz eines Feenreiches. Dort plant deren Königin die absolute Beherrschung der Menschen, da die Elfen das Draiocht = die Energieaura der Menschen zu ihrem Leben benötigen.

Beurteilungstext

Die Begegnung mit dem berühmten (Feen) Fae-Star Sovereign ist für die 19jährige Reporterin Alina ein grundsätzlicher Wendepunkt ihres bisherigen Lebens. Hatte sie bis dahin Sorge, wie sie die nächste Miete in London bezahlen soll, nachdem sie gerade ihren Job verloren hat, geht es ab jetzt einerseits um ihre Existenz und andererseits um die Jagd nach einer Megastory. Nachdem sie gezwungenermaßen gegen die erste Regel im Umgang mit den geouteten Feen/Fae verstoßen hat: SEHT IHR SIE AN, BERÜHRT SIE NICHT! dauert es nicht lange und auch die anderen Regeln sind nur noch Text auf dem Papier: BERÜHRT IHR SIE, FÜHLT JA NICHTS. FÜHLT IHR ETWAS, LASST ES NICHT LIEBE SEIN. NIEMALS. Sie erfährt von der Bedrohung der Menschen durch die Abhängigkeit der Fae von der menschlichen Energieaura: S.78: „Wollte ich Reigns sabbernde Sklavin sein? Seine Draiocht – Snackbar? Auf dieses Weise erwischten sie einen. Dann entwickelte man Gefühle für sie, tat buchstäblich alles, um ihnen zu gefallen…. und dann… dann liebte man sie. Diese Liebe zerstörte einen. Sobald man sie liebte, war man verloren. Gegen Liebe gibt es keine Medizin.“ Alina soll von der Fae – Königin genutzt werden, um diesen Weg vorzubereiten. Bald erfährt sie, dass sie ein von den Fae geschaffenes Wesen und kein Mensch ist. Sie gerät in einen emotionalen Konflikt zwischen dem Fae Sovereign und dem menschlichen Polizisten Andrews: S. 346 „ Die beiden Männer in meinem Leben konnten mich nicht berühren. Andrews wollte es, aber dem nachzugeben, würde ihn vernichten. Und Reign hatte Angst, dass das Schlimmste in mir das Schlimmste in ihm weckt“. Gemeinsam gelingt es ihnen, die Königin zu vernichten, aber „ Reign hatte behauptet, dass es da draußen noch schlimmere Dinge gab als die Königin“ S. 348. Der Clif Hanger ist angelegt.
Dieser Fantasieroman dockt an viele Gedanken und Gefühle eines pubertierenden Mädchens an: die erwachende Sexualität mit dem Bedürfnis, schön und interessant zu sein, so dass schöne, gutgebaute Männer sich für einen interessieren. Das verhaltene Herantasten an Körperlichkeit, das zunächst nur intensive Blicke und vorsichtige, scheinbar zufällige Berührungen zulässt. Das gespielt Kratzbürstige, das die Balance zwischen Nähe und Distanz auslotet. Die scheinbare Hilflosigkeit einer 19jährigen Reporterin, die gerade ihren Job verloren hat und hinter einer wirklichen Story her ist und so männliche Beschützerinstinkte weckt. Der Konflikt, zwischen zwei Männern entscheiden zu müssen/ zu können, die beide unglaublich attraktiv sind. Dies sind nur einige der Klischees, die dieser Roman bedient. Die Frauen S.81 „… wunderschön und träge nahmen sie unsere Ankunft kaum zu Kenntnis….Sie war schön wie Sonnenlicht und Zuckerwatte … ihre Haut war ganz blass, ihre Lippen und Wangen wiesen aber die Röte von Rosenblättern auf..“ entspringen einer Männerfantasie (S. 85) und die Männer: „ Freunde, die sich ständig herausforderten. Offensichtlich so ein Männerding…. Und: er ergriff Reigns Unterarm, und es wurde eine dieser ruppigen Männerbegrüßungen“ (S.84) werden in ihrem Verhalten ebenso stereotyp dargestellt.
Ein weiterer Kritikpunkt sind sprachliche Mängel z.B. des Tempus (S.15): Die Fae brauchten es zum Leben/statt „brauchen“, der Zeichensetzung: Komma vor Ergänzungen mit „zu“ und der Grammatik z.B. (S. 110) .. stellte den Kaffee vor ihm hin / statt „ihn“.
Insgesamt absolut kein Muss der Jugendliteratur.

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Diese Rezension wurde verfasst von 6; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 13.08.2022

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