SpooKI: Den Geist aufgeben gibt's nicht!

Autor*in
Rahlff, Ruth
ISBN
978-3-551-65521-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Grubing, Timo
Seitenanzahl
315
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/RomanFantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Robert wächst in einer Geisterfamilie auf, die ihn liebevoll umsorgt. Aber wegen des Gespenster-Status geht es bei ihnen anders zu als in menschlichen Familien. Eines Tages stellt der Junge fest, dass sie beobachtet werden. Mithilfe seiner neuen Freundin, der Computerspezialistin Isabella, kommt er einer künstlichen Intelligenz auf die Spur. Ruth Rahlff erweist sich erneut als einnehmende kinderliterarische Erzählerin. Spannend, witzig und originell!

Beurteilungstext

Robert wohnt bei seinen Eltern und seinem Großvater und hat einen Hund. Das klingt jetzt erstmal nicht so besonders, aber in diesem Fall ist es dann schon. Denn Robert ist der einzige Mensch in der Familie, Eltern, Opa und der Hund sind Geister. Darum bekommt Robert auch Probleme, wenn ein Elternabend oder Elternsprechtag stattfindet. Seine Geister-Eltern können sich nur für einen kurzen Zeitraum materialisieren und das auch nur unter höchster Anstrengung. Als alle Kinder ihre Haustiere mit in die Schule bringen sollen, steht der Protagonist auch vor Schwierigkeiten. Häufig hat er von seinem Hund in der Schule erzählt, aber den Gespensterhund kann er schlecht präsentieren. So lebt Robert als Grenzgänger zwischen realistischen und phantastischen Welten und hat als Sonderling in der Schule mit Ausgrenzungserfahrungen und Mobbing zu tun. Alles ändert sich, als eines Tages mit Isabella eine neue Mitschülerin in die Klasse kommt. Sie kennt sich überdurchschnittlich gut mit Computern aus und begegnet Robert vom ersten Tag an offen und freundlich. Die beiden freunden sich an, und es stellt sich heraus, dass Isabella als einziger Mensch neben Robert in der Lage ist, Geister zu sehen – warum, bleibt in diesem Band noch offen (und wird sicherlich in einer der Fortsetzungen offenbar, denn das Buch ist - wie immer auf dem aktuellen Kinderbuchmarkt - als Serie angelegt). Gemeinsam mit Isabella verstrickt sich Robert in ein aufregendes Abenteuer. Seine Familie wird tatsächlich beschattet und observiert. Dass dem so ist, wissen die Leser*innen ganz sicher, denn zwischen den einzelnen Kapiteln finden sich fortlaufend Beobachtungsprotokolle von einer unbekannten Person, welche die Geister-Familie ins Visier nimmt. Robert verdächtigt zunächst den unsympathischen Nachbarn, und es ist vielleicht (nicht?) zu viel verraten, wenn hier preisgegeben wird, dass all die Vorfälle mit der titelgebenden KI zu tun haben. Bei den Ermittlungen erhalten Robert und Isabella rasch noch Unterstützung vom Geister-Cousin Lorenzo. All dies verspricht nicht nur Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, sondern auch eine riesige Portion Komik, die sich aus witzigen Situationen, vor allem aber aus der originellen Figurenkonzeption speist. Da ist der Geister-Großvater, der moderner Technik offener gegenüber steht als die Geister-Eltern, zumal er sehr an seinem Videorecorder hängt und dem Enkel den Wunsch erfüllt, ein Smartphone zu bestellen, die gewitzte und kluge Isabella und der verrückte, aufgedrehte Geist Lorenzo, der für jeden Schabernack zu haben ist. Roberts Eltern regen sich maßlos über die Geisterbahn im Freizeitpark auf und sind hoffnungslos antiquiert.
Inzwischen hat Ruth Rahlff in einigen Büchern ihr erzählerisches Können unter Beweis gestellt: Mit „Amanda und das Herz aus Schrott“ und der „Soul Horse“- Serie und jetzt mit „SpooKI“ liefert sie gleichsam spannende wie humorvolle Geschichten, die durch sensible und stimmige Figurenkonzeption und eine spannende, gut gestaltete Handlungsdynamik überzeugen. An „SpooKI“ ist vor allem die Zwei-Welten-Konstellation zu loben, die hier sehr gut funktioniert. Die kindlichen Protagonist*innen etablieren sich als Wander*innen zwischen den Welten: Der Spuk ist lustig, die Figuren schräg, das Abenteuer groß, all dies verbunden mit Reflexionen über Technik und Künstliche Intelligenz.
Dieser erste Band ist ein starker Text fantastischer Kinderliteratur, bezaubernd illustriert von Timo Grubing. Sehr empfehlenswert für Kinder ab 8 Jahren!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kirsten Kumschlies; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 14.02.2023

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