Sommer im Waldhaus

Schlagwörter

• Kindheit
• Natur
• spielen

Teaser

Sommertage in einem Häuschen in Schweden – Kinder erleben sie wie im Paradies.

Beurteilungstext

Zusammen mit der kleinen Schwester Anouk und Oma Gigi geht es jeden Sommer in ein Waldhaus nach Schweden.
Das ältere Kind (es bleibt namenlos) erzählt die Geschichte dieser Sommertage, in denen nichts Spektakuläres passiert, doch für die beiden Geschwister pures Glück bedeuten. Sie leben in der Natur, riechen das Wasser des Sees, das warme Gras der Wiese, liegen unter dem Sternenhimmel, laufen den ganzen Tag barfuß und schwimmen bei Regen im See.
Die Umgebung lockt ihre Phantasie und regt sie zu aufregenden Spielen an: Sie sind Trollkinder, Piraten oder Weltensammler. Und das Schönste? Oma Gigi macht mit. Sie gibt den beiden Kindern Freiheit und Geborgenheit. Sie lässt ihnen Raum für ihre Entdeckungen und lässt sich auf die kindlichen Welten ein. So tanzt sie übermütig mit den Kindern im Regen am See und schlüpft auch mal unter die Tischdecke in die Trollhöhle, um den bunten Sternenhimmel zu schauen. Zeit spielt keine Rolle. „Oma sagt, dass man gute Ideen nicht stören darf, wenn man sie gerade im Kopf hat“.

Die Autorin hat dieses Buch ihrer Mutter gewidmet, „...die es versteht, die Welt der Kinder zu fühlen und mit ihnen den Zauber der kleinen Tage zu feiern“.
Genau das versucht Daniela Leidig in dieser Sommergeschichte, in der sie zwar ein Kind erzählen lässt, gleichzeitig aber als Erwachsene in die Gefühlswelt eines Kindes schlüpft und sich bemüht, die Empfindungen und Gedanken in Sprache zu fassen. Sie bleibt dabei aber eine Erwachsene. Das, was ein Kind wirklich empfindet, bleibt Spekulation.
Für jüngere Leser*innen (Kinder ab drei Jahren) dürfte der Inhalt der Geschichte manchmal nur schwer nachvollziehbar sein. Auch Textlänge, ausführliche Naturschilderungen und -beobachtungen sind anspruchsvoll und werden von kleinen Leser*innen beim Zuhören einiges an Geduld erfordern. Vielen Kindern fehlen einfach solche Erfahrungen, wie sie in dieser Geschichte geschildert werden, leider.

Daniela Leidig hat diese heile Sommerwelt mit bezaubernden Bildern aus Buntstift-, Tusche- und Aquarellzeichnungen, dazu Collagen, illustriert. Manche der Elemente muten an wie Kinderzeichnungen und korrespondieren mit der gewählten Erzählperspektive eines Kindes.

„Sommer im Waldhaus“ ist ein liebevoll gestaltetes Bilderbuch, eine Art „Reisetagebuch“, das jedoch bestimmte Erfahrungen und Fähigkeiten junger Leser*innen voraussetzt, die manche Kinder nicht mitbringen werden.