So Glenn wie möglich: Das Leben des Pianisten Glenn Gould
- Autor*in
- Ellis, Sarah
- ISBN
- 978-3-7725-2994-8
- Übersetzer*in
- Lin, Jean-Claude
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Vo, Nancy
- Seitenanzahl
- 40
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiKlassenlektüreVorlesen
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In einer knappen Bilderbuchgeschichte werden verdichtete Schlaglichter auf das Leben der Pianisten-Legende Glenn Gould geworfen.
Beurteilungstext
Glenn Gould war eine schillernde Persönlichkeit mit einem herausragenden Talent als Pianist und vielen anderen Begabungen. Sein Leben machte das nicht einfacher, aber schon früh war sein Talent offenkundig. Doch er konnte sich für viele Dinge begeistern und hatte einen besonderen Zugang zur Welt: Er fuhr gern Boot, opponierte schon früh aus Mitleid gegen den Fischfang, spielte mit seinem Hund Duette am Klavier und sang Tieren vor. Diese und andere charakteristische Besonderheiten stellt Sarah Ellis in einer verdichteten Lebensgeschichte – in frei kompilierter Form – zusammen. In den kurzen Texten wird weniger erzählt als berichtet, was Glen mag und nicht mag. In diesen pointierten, oft kurios anmutenden Aussagen wird ein Imaginationsraum eröffnet, in dem die Lesenden Fantasien zum Leben des Menschen entwickeln können. In den Bildern ist Glenn Gould erst als Kind zu sehen, er nimmt zusehends an Alter zu. Doch bleiben Text und Bild hier oft auch unspezifisch und offen, zumal das Alter in vielen Punkten keine Rolle zu spielen scheint und der Mensch Glenn Gould als irritierend-alterslose Erscheinung auftritt. Die großflächigen, querformatigen Bilder eröffnen weite Panoramen auf das Leben Goulds, die in zurückhaltender Art in weiß, grau und gedeckten Farben gehalten sind und eher Stille und Einsamkeit zum Ausdruck bringen. Sie verbinden Pinselmalerei mit Collagentechnik und einfache Wasserfarben mit strukturierten Papieren und anderen Materialien. Insgesamt entsteht so ein vielschichtiger und faszinierender Blickraum, in dem Gould eine Bühne erhält, die ein Künstlerleben zeigt und gleichsam dekonstruiert und damit der Persönlichkeit Goulds auf faszinierende Weise gerecht werden kann. Das scheint sehr gut gelungen und ist unbedingt und mit Nachdruck zu empfehlen.