So B. It - Heidis Geschichte

Autor*in
Weeks, Sarah
ISBN
978-3-446-20643-4
Übersetzer*in
Jakobeit, Brigitte
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Mutter der Ich-Erzählerin Heidi ist wie eine kaputte Maschine, von außen kaum zu erkennen, aber innen ziemlich durcheinander. Die Nachbarin Bernadette betreut die beiden, hat aber auch ihre Macke: Sie kann die Wohnung nicht verlassen. Der Vater ist unbekannt. Das ist die Ausgangs-Situation, als Heidi einige Fotos findet. Da ist sie selbst ca. 12 Jahre alt (es gibt keine Geburtsurkunde).

Beurteilungstext

Die Ausgangssituation erscheint konstruiert. Wie kann eine Frau mit einem Wortschatz von genau 23 Wörtern und mit einer sehr mühsam angelernten Fähigkeit, Dosen per elektrischem Dosenöffner zu öffnen, in einer 3 - Zimmer - Wohnung mit ihrer Tochter wohnen? Woher kommen Strom, Wasser, Heizung? Warum geht Heidi nicht in die Schule, sondern wird von der Nachbarin in die ersten Geheimnisse des Lesens eingeführt?
Der Beginn ist mit dem Auffinden von Heidi und ihrer Mama im Flur durch Bernadette einfach zu akzeptieren,
damit mit der gleichen Selbstverständlichkeit nachgefragt werden kann, woher dies Mädchen stammt. Sie selbst macht sich auf den Weg, das heraus zu finden. Da sind aber schon mehr als ein Drittel der Geschichte erzählt.

Es gibt Geschichten über das Leben mit behinderten Kindern. Hier wird der Blickpunkt vertauscht. Das (nicht behinderte) Kind sucht seine Quellen, findet neben der sehr eingeschränkt lebenden Mutter ihren geistig behindert Vater. S-o-o-f ist das Zauberwort, dass sich als Sophia aufklärt. Das ist der Name ihrer Mutter, Sophia DeMuth, die in das Heim aufgenommen und von Elliot schwanger wurde. Nur Heidis Großmutter ist zu verdanken, dass Heidi auf die Welt kommen konnte und einen monatlichen Scheck erhielt, der sie über Wasser halten konnte.

Großeltern “gesund”, Kinder “krank”, Enkelkind “gesund” ist nicht das Thema. Die Genetik lehrt uns, dass das so oder so sein kann, mit mehr oder weniger Risiko, Wahrscheinlichkeit. Das Thema ist die unerschrockene Suche eines Kindes nach seinen Quellen - mögen sie es auch noch so sehr enttäuschen (was sie nicht tun). Ein Kind findet auf der Suche nach sich selbst nicht nur seine Vergangenheit, sondern auch Freunde und Lichtblicke für seine Zukunft.

So B. it. So soll’s sein.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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