Smart oder Die Welt mit anderen Augen

Autor*in
Slater, Kim
ISBN
978-3-423-76134-5
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Kieran ist 15 Jahre alt und anders als die meisten Gleichaltrigen. Er hat Probleme, Mimik und Gestik seiner Mitmenschen zu deuten und richtig einzuordnen, und verstößt so häufig gegen die sozialen Normen im Alltag und in der Schule. Mit dem Fund einer Leiche beginnt für Kieran eine persönliche Entwicklung, bei der ihm seine hervorragende Beobachtungsgabe und sein außergewöhnliches Zeichentalent zu Gute kommen.

Beurteilungstext

Kieran lebt mit seiner Mutter, dem Lebensgefährten und dem Stiefbruder im nordenglischen Nottingham. Die Lebensverhältnisse sind als prekär zu bezeichnen. Während Kierans Mutter mit mehreren Jobs den Lebensunterhalt zu bestreiten versucht und das gesamte verdiente Geld an ihren Freund abgibt, ist dieser in Drogengeschäfte verwickelt und ermöglicht seinem spielkonsolenabhängigen leiblichen Sohn alle materiellen Annehmlichkeiten ohne Anforderungen an diesen zu stellen. Kieran wird mehr schlecht als recht geduldet, bekommt nicht genug zu essen und ist, ebenso wie seine Mutter, körperlichen Attacken des Stiefvaters ausgesetzt. Er versucht, möglichst wenig Zeit zu Hause zu verbringen, um der Konfrontation mit Stiefvater und Stiefbruder zu entgehen und hält sich viel am Fluss auf. Dort trifft er auf andere Menschen am Rande der Gesellschaft und findet auch die Leiche des Obdachlosen.
Kieran ist anders und sein Blick und die Wahrnehmung auf die Welt sind es auch. So sieht er Dinge und Menschen als das, was sie sind. Dies spiegelt sich auch in seinem Zeichentalent wider, das die Realität geradezu fotografisch widergibt.
Als LeserIn begleitet man die Hauptfigur mit ihrer Sicht auf die Welt durch den eher trostlosen Alltag und auch bei dem Plan, die Umstände des toten Obdachlosen aufzuklären. So taucht man in die Welt eines jungen Menschen mit autistischen Zügen ein, der sich vor allem erwartete soziale Umgangsformen und Reaktionen erst erarbeiten muss. Dennoch fehlt es der Hauptfigur weder an Empathie noch an einer guten Menschenkenntnis. Seine besondere Sicht auf die Welt wird in häufigen Bezügen zu der Arbeitsweise und den Bildern des englischen Künstlers Lawrence Stephen Lowry beschrieben, dessen großer Fan die Figur Kieran ist.
Ohne zu beschönigen und dennoch alles andere als deprimierend beschreibt das Buch die persönliche Entwicklung eines Jungen mit Autismus-Spektrum-Störung, dem es mit Hilfe ganz unterschiedlicher Menschen letztendlich gelingt, seine persönliche Situation zu verbessern und der nur durch seine besonderen Talente seinem Traum, Kriminalreporter zu werden, sehr nahe kommt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LB13; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 02.10.2016

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