Skeleton Key
- Autor*in
- Horowitz, Anthony
- ISBN
- 978-3-473-58235-8
- Übersetzer*in
- Dürr, Karlheinz
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 318
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- –
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 6,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der 14-jährige Alex wird von der CIA dazu bestimmt, zusammen mit zwei Agenten auf der Skelettinsel Nachforschungen über einen russischen General anzustellen, der plant, sie gesamte Welt mit einer Atombombe zu verändern. Kaum auf der Insel angekommen, wird Alex gefangen genommen...
Beurteilungstext
“Skeleton Key”, so heißt die Insel vor der Küste Mittelamerikas, auf die es den 14-jährigen Alex Rider in diesem Abenteuer verschlägt. Unfreiwillig von der CIA zum Spion erkoren, muss er diesmal zwei Agenten zur Tarnung begleiten. Ein verrückter russischer Ex-General plant, Russland mittels einer Atombombe wieder zur Weltmacht zu machen. Als die beiden Agenten getötet werden, bevor sie überhaupt einen Fuß auf die Insel setzen konnten, liegt es an Alex, die Welt zu retten. Doch auch er wird wenig später gefangen. Und der General plant, ihn zu adoptieren...
Alex Rider ist James Bond. Anders lässt es sich nicht sagen. Fast eine 1:1-Junior-Kopie des weltbekannten Doppelnull-Agenten. Auch Alex ist Brite, wird von einem CIA-Bastler mit Agenten-Gimmicks ausgestattet, wie sie auch das berühmte Vorbild stets bei sich trägt. Und wie 007 so ist auch Alex als Person völlig überhöht. Mit 14 Jahren ist er bereits Karate-Schwarzgurt-Träger, ein perfekter Taucher, Snow-, Surf- und Skateboarder, kann reiten, spricht mehrere Sprachen, wurde beim britischen Elitekommando SAS ausgebildet, hat Schlag bei den Mädchen und fast immer einen lässigen Spruch auf den Lippen. Bei soviel Können ist Alex für die Zielgruppe kaum noch Identifikationsperson, kann zwar noch als Vorbild dienen, bleibt aber unerreicht. James Bond hat hier zumindest einige Jahrzehnte mehr Erfahrung und Ausbildung und wirkt dadurch realistischer.
Der vollkommen unrealistische Plot wird ähnlich wie bei Ian Flemmings Romanen dadurch glaubwürdiger, dass dem Leser eine Warenwelt präsentiert wird: Alex fährt nicht einfach irgendein Skateboard, sondern ein Flexdex Downhill Racer mit ABEC-Hochleistungslagern und kryptonischen Rollen, sein Surfboard wird detailliert als dreifinniger Thruster in der Acht-Fuß-Version beschrieben, darüber hinaus trägt er Levis, spielt Gameboy Advance... Die Liste ließe sich noch fortsetzen. Durch die ständige Einstreuung realer Marken wird dem Leser die Welt gezeigt, die er kennt, wodurch unbewusst auch die Handlung sehr viel glaubwürdiger wird. Verständlich, dass eine Buchserie, die derart nah an die Geschichten des britischen Topagenten 007 angelehnt sind, in Großbritannien zum Bestseller wird.
Doch trotz oder gerade wegen all dieser Übereinstimmungen macht auch Alex Rider durchaus Spaß. Die Handlung ist spannend geschildert, Action wechselt sich ab mit ruhigeren Momenten, zwischendurch eine Prise Humor, insgesamt also eine recht sichere Mischung, was den Unterhaltungswert angeht. Für jüngere Leser durchaus empfehlenswert, besonders in dieser ansprechenden Taschenbuchausgabe (schon 2004 erschien das Buch unter dem Titel “Die Insel des Schrecken”, ebenfalls bei Ravensburger). Junge James Bond-Fans sollten Alex Rider auf jeden Fall eine Chance geben.