Schwester
- Autor*in
- Fosse, Jon
- ISBN
- 978-3-907588-70-3
- Übersetzer*in
- Schmidt-Henkel, Hinrich
- Ori. Sprache
- Norwegisch
- Illustrator*in
- Blau, Aljoscha
- Seitenanzahl
- 52
- Verlag
- Bajazzo
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der Junge entdeckt seinen Weg in die Welt und nimmt die Schwester dabei mit.
Beurteilungstext
Ein kleines Bilderbuch, das vom Norwegischen Kultusministerium als das Beste Kinderbuch des Jahres ausgezeichnet und 2006 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war.
Es ist eine schlichte Geschichte, deren Reiz in der ungewöhnlichen Erzählweise und Perspektive liegt.
Es ist ein vierjähriger (namenloser) Junge, aus dessen Perspektive alles geschieht, ganz aus seiner Sichtweise heraus, mit all den Grenzen des Verständnisses, an die ein Vierjähriger schnell stößt.
Er geht seine eigenen Wege, versucht sich den Erwachsenen zu entziehen, seine Welt zu entdecken, gegen alle Verbote und Gebote der Eltern. Seine Schwester ist drei, ein eigenes Wesen, das er nie ganz verstehen wird, aber das da ist. Nie wird er mehr einsam sein, solange es sie gibt. Und oft ist sie dabei, wenn er die Welt im Kleinen entdeckt, das hohe Gras und Stroh im Sommer; das Geräusch der Mähmaschine; das Gefühl, im Boot auf dem Fjord zu rudern.
Es sind diese schlichten Erlebnisse, der ganz normale Alltag eines Vierjährigen, dargeboten in einer Art stream of consciousness, innerem Monolog; so wie die Eindrücke auf den Jungen einwirken, ungeordnet, andauernd, so schreibt Fosse, in Sätzen, die sich über zwei, drei Seiten erstrecken können, wie die Eindrücke und Gedanken gerade auf ihn fallen, Sätze ohne grammatische Korrektheit, Gedankensplitter. Das bedeutet, dass die Handlung wie in seinen großen Romanen auch hier in der Gegenwart stattfindet; es gibt keinen Erzähler, alles, was geschieht, ist erlebt und gefiltert durch die Hauptperson, hier den Jungen; das heißt, der Leser erfährt nur das, was ihn über das Sinnenverständnis des Kindes erreicht.
Und bei aller Einfachheit dieser Einsichten geschieht dies in einer Sprache, die gerade auch für Erwachsene die Lektüre so lesenswert macht.