Schnabbeldiplapp - Ein wasserscheues Bilderbuch

Autor*in
Jakobs, Günther
ISBN
978-3-551-51508-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
32
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Hamburg
Jahr
2017
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Hochsommer und perfektes Badewetter: Henry Schwan flitzt übermütig in den See. Doch am anderen Ufer sieht er „bedröppelt eine einsame Ente“. Emil weigert sich, mit ins kühle Nass zu springen. Emil ist nämlich wasserscheu und traut sich deshalb nicht in den See. Henry ist entsetzt - das kann er nicht durchgehen lassen und beschließt spontan, Emil das Schwimmen schmackhaft zu machen und zwar im städtischen Hallenbad.

Beurteilungstext

Mit farbenfrohen Illustrationen wird hier humorvoll die Geschichte vom zunächst wasserscheuen Erpel Emil erzählt, der mithilfe seines Mentors Henry Schwan im städtischen Hallenbad das Schwimmen kennen und lieben lernt. Thematisch und gestalterisch passt dieses Bilderbuch wunderbar in den Sommer, als Vorlese- oder Mutmachbuch für alle Wasserratten und auch solche, die es einmal werden sollen. Denn die Erzählung zeigt mit pädagogischem Impetus, dass es sich lohnt, sich auf neue Abenteuer einzulassen, auch wenn dabei eine Portion Angst überwunden werden muss.

Am Ende steht natürlich ein Happy End, Emil kann endlich allein schwimmen und muss dann wieder neu lernen, dass irgendwann auch einmal der größte Spaß zu Ende ist. Denn am See wäre Emil niemals von allein ins Wasser gesprungen. In der sicheren Umgebung des Nichtschwimmerbeckens im Hallenbad liegen alle Hilfsmittel parat: Schwimmflügel, Schwimmreifen, Bälle und sogar ein Schwimmbrett. Obwohl auch zahlreiche andere Tiere hier einen Riesenspaß haben, muss Henry Schwan mit diversen Überredungskünsten aufwarten und Emil zunächst auf der Schulter übers Wasser tragen. Plötzlich verliert Henry das Gleichgewicht und Emil platscht ungeplant ins Nass. Aber dieses kleine Missgeschick zeigt, dass Emil doch allein schwimmen kann und darüber auch noch überglücklich ist.

Die Ausrichtung des Buches im Hochformat kommt dem langen Schwanenhals entgegen. Henry Schwan ist sehr präsent und füllt die Seiten sowohl mit inhaltlicher als auch mit visueller Präsenz aus. Die knalligen Farben des Sommers zeugen von Abenteuerlust, Spaß und Bewegungsdrang. Dazu kommen die comicartigen Streifen, die auf einigen Doppelseiten die Bewegungsabläufe dynamisch gestalten und so Lebendigkeit erzeugen. Auch die lautsprachlichen Wiederholungen des Titels und die großgesetzten Sprechblasen laden zum Mitsprechen ein.

Kritisch anzumerken ist allerdings, dass die Bilder nicht mehr erzählen als der Text, sondern die Geschichte lediglich „be-bildern“. Viel Platz für eigene Ausgestaltungen bleibt nicht, was aber auch nicht zwingend notwendig ist, wenn die Konzentration auf der Identifikation mit der Ente liegt. Inhaltlich könnte man hinterfragen, warum der Schwimmkurs bei dem tollen Sommerwetter gerade im Hallenbad stattfinden muss. Andererseits verleiht das menschliche Setting wieder Authentizität und stellt einen Lebensweltbezug her. Das wird auch deutlich, wenn Henry Schwan den kleinen Emil in seiner gelben Ente zum Schwimmbad fährt.
Insgesamt eine gelungene Sommerlektüre, die zum wiederholten Vorlesen geeignet ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 23.09.2017

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