Schalom

Autor*in
Kantor, Avram
ISBN
978-3-446-24014-8
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Hebräischen
Illustrator*in
Seitenanzahl
238
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Erinnerung an die Geschehnisse im Dritten Reich bestimmen das Denken und Handeln der Großelterngeneration, die die Verfolgung überlebt haben und heute scheinbar friedlich in Israel leben können. Die Abneigung gegen alles Deutsche sitzt immer noch sehr tief. Kann Gil einen Beitrag zur Aussöhnung leisten?

Beurteilungstext

Das Buch macht deutlich, dass durch die Gründung des Staates Israel die Probleme des jüdischen Volkes keineswegs gelöst sind. Während die Großelterngeneration noch immer in ihren schlimmen Erfahrungen im Dritten Reich gefangen ist und nicht verzeihen kann, sieht sich die junge Generation ständigen Bedrohungen im eigenen Land ausgesetzt. Diese Bedrohung resultiert aber aus ganz anderen Gründen, nicht eine politische Idee ist die Ursache der Unruhe, sondern die unterschiedliche Auffassung über die territorialen Besitzansprüche. Das Besondere an dem Buch ist, dass es einen Bogen vom Nazi-Deutschland hin zur Gegenwart in Israel spannt und den Leser in keiner Weise und in keiner Richtung beeinflussen oder zur Parteinahme auffodern will. Obwohl nirgendwo der erhobene, belehrende Zeigefinger zu sehen ist, versteht der Leser die Botschaft, die der Autor vermitteln will. Es soll einfach Friede zwischen den Menschen sein. Sehr gut vermittelt das Buch die Konsequenzen abgrundtiefen Hasses. Das Resultat ist in der Regel Traurigkeit und Isolation. Ebensogut vermittelt das Buch die Wirkung eines politisch unbelasteten jungen Menschen, der seiner natürlichen Empfindung folgt und die Hürde der Ablehnung einfach überspringt und so zur Aussöhnung von Alt und Jung beiträgt. Der Leser kann dem Buch auch die Folgen einer Entweder-Oder-Haltung für die Familie entnehmen, vertane Zeit, jahrelange Sprachlosigkeit und fehlende Kontakte müssen ertragen werden. Der Autor wendet sich auch der aktuellen Sichheitssituation in Israel zu. Das Leben der Elterngeneration ist auch nicht angstfrei. Die Kinder stehen an den Grenzen als Soldaten, es werden Anschläge verübt, über allem die ständige Furcht vor einer schlimmen Nachricht. Nach der Lektüre des Buches, das in einer ausgezeichneten Übersetzung vorliegt, hat man nur einen Wunsch für diese Region: ”Schalom”.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPPO.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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