Schalom
- Autor*in
- Kantor, Avram
- ISBN
- 978-3-446-24014-8
- Übersetzer*in
- Pressler, Mirjam
- Ori. Sprache
- Hebräisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 239
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 15,90 €
- Bewertung
Teaser
Das Buch gibt einen interessanten Einblick in die Beziehungen von Überlebenden der Shoa zu ihren Kindern und Enkelkindern und in die Kompliziertheit ihrer Kommunikation.
Beurteilungstext
Die Zahl der Überlebenden der Shoa nimmt stetig ab und die noch leben sind um die 90 Jahre alt. Auch noch fast 70 Jahre nach dem Holocaust sind die Taten der Deutschen nicht vergessen und wirken in den Familien nach, erst recht, wenn der geliebte Sohn gegen das Verbot der Eltern eine Deutsche heiratet. Die nächste Generationen ist auf dem Weg und hat die Kraft, vermutlich auch die Aufgabe, den Bruch in der Familie zu heilen. In seiner Unbefangenheit gelingt es Gil, die Härte des Verbots zu überwinden, das Herz der Großmutter zu gewinnen, bis sie am Ende gar die namenlose deutsche Schwiegertochter (die uns als starke, gute Frau eines eher zögerlichen Mannes präsentiert wird) in die Arme schließen kann. Vorher jedoch gibt es ein Busunglück, in dem der Enkel hätte sitzen können. Es gibt die Tage voller Angst, ein schneller Flug nach Tel Aviv, ein kurzer nach Eilat und sehr viele Gespräche am Telefon. Mit der Ankunft des Enkels kommt für die Großmutter der Tod, doch dieser Tod ist unausweichlich schön. Gil sitzt mit Nechama am Strand, wo sie als junge Frau mit ihrem Mann gesessen hat und jetzt zusammenbricht. Ihre alte Hand liegt in seiner großen jungen Hand und so kann sie in Frieden sterben.
Das Buch lebt vom absurden Dialog. Es wird viel geredet und wenig verstanden, wenn auch das Meiste doch verstanden wird und es entwickelt sich ein amüsantes Spiel um Liebe und Verletzung, bis es-nicht erst am Schluss-in unerträglichem Kitsch versinkt