Sauf ruhig weiter, wenn du meinst
- Autor*in
- Weber, Annette
- ISBN
- 978-3-86072-875-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 85
- Verlag
- an der Ruhr
- Gattung
- Krimi
- Ort
- Mühlheim
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 5,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Meike verliebt sich in den alkoholabhängigen Tom. Sie muss mit ihm und seiner Clique unangenehme Erfahrungen machen und erfährt anschließend, wo man Hilfe bekommen kann.
Beurteilungstext
"Das blaue Auge war schnell verheilt, auch die Zähne wackelten nicht mehr….Aber eben dieser Schrecken wollte nicht weggehen….Wenn es dunkel wurde, hatte sie Angst. Wenn es laut wurde, hatte sie Angst. Wenn ein paar Jugendliche auf sie zukamen, hatte sie Angst."
Meike, 14 Jahre, ist schwer verliebt in Tom. Ganz schnell bekommt sie mit, dass er trinkt. Obwohl er sie belügt und nicht immer fair zu ihr ist, steht sie ihm bei und hilft ihm obendrein aus peinlichen Situationen (borgt ihm Geld, als er Schulden gemacht hat). Als sie erfährt, dass Tom das Geld wieder in Alkohol umgesetzt hat, will sie ihn zur Rede stellen. Noch immer glaubt sie daran, dass ihre Liebe stark genug ist, Tom aus dem Teufelskreis herauszuholen. Doch sie irrt. Meike macht die schmerzlichste Erfahrung ihres Lebens, als Tom sie im Rausch schlägt. Langsam begreift sie, dass sie machtlos ist, nicht zuletzt auch durch die Gespräche mit Richard, einem Jugendlichen, dessen Mutter alkoholkrank ist. Dieser junge Mann weiß, was wirklich hilft.
Auf dem Nachhauseweg von Tom erlebt Meike noch eine böse Überraschung. Vor der Haustür wird sie bereits erwartet von ihm und seiner Clique (der übrigens auch ein wegen Körperverletzung vorbestrafter Jugendlicher angehört). Massive Drohungen prasseln auf sie nieder, wehe, sie zeigt Tom bei der Polizei an. Als Meike sich zu wehren versucht, wird sie brutal zusammengeschlagen
Was bleibt von dieser Liebe, sind Schrecken und Ängste. Sie ist nicht mehr sie selbst. Wieder ist es Richard, der ihr hilft. Allein würde sie das nicht schaffen, das weiß sie. Und so geht Meike, wenn anfangs auch noch zögerlich, mit ihm in eine Selbsthilfegruppe. Langsam merkt sie, dass dieser Schritt der richtige war.
Ein tolles Buch mit einfachen, überschaubaren Handlungssträngen, deshalb kurz und knapp, das nicht zuletzt auch durch das große Schriftbild Leser anziehen wird, die sonst vor Büchern kapitulieren.
Dazu trägt bestimmt auch der provokante Titel bei. Die Sätze sind einfach und für jedermann verständlich. Das, was hier abgeht, ist voll aus dem Leben gegriffen und auch sehr überzeugend.
Bliebe zu wünschen, dass solche "Büchlein" es endlich schaffen, Lesefaule für ein paar Stunden vom Fernsehgerät wegzubekommen.
Annette Weber gebührt ein dickes Lob.