Sarahs Gesicht

Autor*in
Burgess, Melvin
ISBN
978-3-551-58164-8
Übersetzer*in
Brandt, Heike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
288
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2007
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Erzählt wird die Geschichte von Sarah, die berühmt werden will. Es wird jedoch gleich am Anfang deutlich, dass mit Sarah etwas Schreckliches passiert ist. Es stellt sich am Ende heraus, dass ihr Gesicht an einen alternden Star transplantiert wurde. Offen bleibt, ob sie dies freiwillig getan hat, oder dazu gezwungen wurde. Ein Buch um Schönheit, (gewünschte) Berühmtheit, Identität und die Grenzen (?) der Schönheitsindustrie.

Beurteilungstext

Dieses Buch ist ein Thriller, eine kritische Betrachtung des Schönheits- und Jugendwahns, ein Blick auf die Sorgen und Nöte Heranwachsender - mit einem Wort, Burgess hat ein äußerst komplexes Buch vorgelegt, das sicher von Jugendlichen und auch Erwachsenen nicht kommentarlos gelesen werden kann. Burgess schafft es, seine Leser zu fesseln, sie mit der Handlung und der Erzählweise eines Thrillers in die Thematik des Schönheitswahns zu ziehen. Dabei bleibt er so glaubwürdig, dass man nicht die Vorstellung hat, es handele sich hier um reine Science-Fiction. Im Unterbewusstsein hat man beim Lesen immer das Bild eines oft operierten Michael Jackson, der seine Persönlichkeit wenn nicht verloren, so doch in den vergangenen Jaren stark verändert hat.
Burgess trifft mit seinem Werk die Realität auch insofern, als das junge Mädchen in der Tat gerne mit Rollen spielen, ihre eigene Position finden wollen, natürlich nicht in dem extremen Ausmaß wie bei Sarah.
Glaubwürdigkeit bezieht das Buch auch aus der Erzählweise: Geschrieben wird die Geschichte über Sarah von einem Journalisten, der als Quelle Sarahs Videotagebuch sowie ihre Freunde benutzt. Er heuchelt nicht, dieses Mädchen zu verstehen, versucht es aber - mit dem Blick eines Erwachsenen. Er sagt, er könne sie nicht verstehen. Diese Aussage ist ehrlich und trifft auch in der Realität sicher oft genug zu, wie Eltern pubertierender Kinder wohl bestätigen werden.
Die großen Fragen des Buches (Wie weit darf gehen, um ein Star zu werden? Was ist Identität?) werden nicht beantwortet, diese Leistung muss der Leser selbst erbringen.
“Sarahs Gesicht” lohnt auf jeden Fall, es mit Jugendlichen zu lesen, da es sicher viel Stoff für Diskussionen bietet, vor allem im Zeitalter von Sendungen wie “Deutschland sucht den Superstar” etc. Fazit: Sehr empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von her.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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