Salz im Haar

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• Abenteuer
• Gender/Geschlecht
• Reisen

Teaser

Wir schreiben das Jahr 1832. Gekleidet wie eine junge Dame begibt sich die wohlerzogene Charlotte Doyle an Bord des Zweimasters Seahawk. Eine geplante Überfahrt vom englischen Liverpool nach Amerika - eine ganz normale Atlantiküberquerung. Doch auf diesem Schiff gelten andere Gesetze. Zu spät bemerkt die 13-jährige, dass sie der einzige Passagier ist und besser nicht hier sein sollte.

Beurteilungstext

Bereits seid 1990 fasziniert der Schriftsteller Avi große und kleine Leser mit seiner abenteuerlichen Erzählung “Salz im Haar”. Hier handelt es sich um eine neue Auflage des Carlsen Verlages mit einer sehr gelungenen Neugestaltung des Bucheinbandes. In Form eines Reisetagebuches entführt die Hauptperson Charlotte Doyle den Leser in die Welt an Bord eines Segelschiffes des 19. Jahrhunderts. Die wohlerzogene Tochter aus gutbürgerlichem Hause erlebt erstmals und hautnah die Lebensumstände einfacher Leute. Scheint sie sich anfangs ganz ohne Vorbehalt ihrer Rolle im Leben klar zu sein, so wird sie nach und nach von Zweifeln geplagt. Doch das Leben an Bord fordert schon bald klare Entscheidungen, denn der anfangs so charmante Kapitän Jaggery enttarnt sich als brutaler Tyrann. Charlotte schlägt sich auf die Seite der Besatzung und stellt sich unmissverständlich gegen den Kapitän und damit ihrem eigenem Gesellschaftsrang, das bleibt nicht ohne Konsequenzen.
Diese spannende und fesselnde Abenteuergeschichte verteilt sich auf 22 Kapitel. Der flüssig geschriebene Text lässt Zusammenhänge leicht erkennen und doch verlangt er dem jungen Leser schon etwas mehr ab. Auf 240 Seiten wird man konsequent mit Fremdwörtern aus der Seefahrt konfrontiert. Zu Beginn der Erzählung wird darauf hingewiesen, dass am Ende des Buches eine Skizze des Zweimasters abgebildet ist, auf der alle wichtigen Teile benannt sind. Das ist sehr hilfreich, aber meiner Meinung nach für Seefahrtsunkundige nicht ausreichend, weil eben nur die Schiffsteile erklärt werden. Außerdem ist dieser Hinweis auf der Seite 15 fehlerhaft, denn z.B. wird das Wort “Takelage” in genannter Skizze nicht erwähnt, obwohl genau dieses Wort als Beispiel benutzt wird um den Leser zur Benutzung der Skizze zu bewegen. Es ist also ratsam ein Fremdwörterbuch in Reichweite zu haben. Eine weitere Schwierigkeit besteht im Lesen von Namen und Wörtern aus dem englischsprachigen Bereich, aber Dank Frühenglisch in der Grundschule sollte es kein wirkliches Hindernis für das empfohlene Lesealter sein. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Buch außergewöhnlich spannend und sehr empfehlenswert finde. Da diese Ausgabe bereits für 5,95€ zu haben ist, empfiehlt es sich geradezu als Klassensatz.