Rotkäppchen rettet den Wolf

Schlagwörter

• Familie
• Gefühle
• Mut
• Natur
• Tiere
• Umweltschutz/Klima
• Zukunft

Teaser

Neuinterpretation des Märchens „Rotkäppchen und der böse Wolf“. Rotkäppchen engagiert sich hier für Umwelt- und Tierschutz. Sie ist mutig und selbstbewusst. Ein witziges und unterhaltsames Nicht-Märchenbuch für Kinder im Grundschulalter zum Vor- und/oder Selberlesen. Neben einem Quiz für Wolfsexperten*innen und einem Kirschkuchenrezept beinhaltet das Buch interessante und umsetzbare Denkanstöße zum Thema Umweltschutz.

Beurteilungstext

Das Nicht-Märchen „Rotkäppchen rettet den Wolf“ hat, trotz des unterschiedlichen Titels, einige Parallelen zum altbekannten Märchen vom „Rotkäppchen und dem bösen Wolf“. Die Autorin Petra Piuk lässt in ihrer Geschichte die Großmutter ebenfalls im Wald wohnen. Sie ist allerdings nicht krank, im Gegenteil, sie scheint sehr tatkräftig und engagiert zu sein. Es gibt auch einen Wolf namens Lupo. Dieser lebt mit seiner Familie tatsächlich in dem Wald, durch den Rotkäppchen zur Oma geht. Lupo ist jedoch menschenscheu und würde Rotkäppchen niemals vom Weg abbringen wollen. Der wirkliche Bösewicht in diesem Nicht-Märchen ist Bürgermeister Wolfgang Wolf. Er mag keine Wölfe, denn er hat anderes mit dem Wald vor.
Doch der Reihe nach: Die Protagonistin heißt Anna, ist 9 Jahre alt und sehr selbstbewusst. Sie fährt gerne Skateboard, klettert auf Bäume und isst gerne Kirschkuchen. All dies erfährt der/die Buchbetrachter*in durch den Steckbrief, mit dem sich Anna gleich zu Beginn des Buches vorstellt. Dass Anna ein aufgewecktes, mutiges Mädchen ist, welches sich Gedanken um Umwelt und Tiere macht, erfährt die/der Leser*in im Verlauf der Erzählung. Da ihr Markenzeichen eine rote Schirmmütze ist, die sie wirklich immer trägt, wird sie von allen Rotkäppchen genannt.
Rotkäppchen ist nicht damit einverstanden, dass Märchen fortwährend mit „Es war einmal ….“ anfangen und ebenso immer mit „ …… und wenn sie nicht gestorben sind,……“ enden. Also lässt sie dieses etwas andere Märchen mit „Es ist …..“ beginnen. Annas Mutter hat ihren leckeren Kirschkuchen gebacken und das Mädchen mit der roten Kappe macht sich mit einigen Kuchenstücken auf den Weg zur Oma. Auf dem Pfad durch den Wald begegnet Rotkäppchen leider nicht ihrem Lieblingstier, dem Wolf. Aufmerksam, wie sie ist, entdeckt das Kind zwar ein paar Spuren des scheuen Waldtieres, aber sie bekommt Lupo nicht zu Gesicht. Was sie allerdings in Massen findet, ist Müll. Leere Getränkedosen und Plastikabfall. Schon bald hat Anna den Umweltverschmutzer entlarvt. Es ist kein geringerer als der Bürgermeister der Stadt, Herr Wolfgang Wolf. Mutig überreicht Rotkäppchen dem Übeltäter den eingesammelten Müll mit den Worten: “Du hast da was verloren“. (Zitat) Im folgenden Gespräch mit dem Stadtoberhaupt erfährt das Mädchen, dass der Wald gerodet werden soll, damit ein großes Einkaufszentrum gebaut werden kann. Wütend und wild entschlossen diesen Bau zu verhindern, berichtet Rotkäppchen ihrer Oma von den Bauplänen des Bürgermeisters. Oma und Enkelin schmieden einen Aktionsplan. Mehr wird hier nicht verraten, nur so viel: Das Nicht-Märchen geht gut aus!
Fazit: Das Mitmach- und Mitdenk-Nicht-Märchen räumt mit dem längst überholten Klischee des bösen Wolfes auf und motiviert junge Leser*innen sich für den Tier- und Umweltschutz einzusetzen. Die farbliche Gestaltung der Illustrationen ist sehr schlicht in schwarz-weiß-rot gehalten und passt damit ungewöhnlich gut zum Inhalt des Märchens. Der witzige und flotte Text ist durch kreative Abwechslungen des Schreibstils aufgelockert und wird grafisch entsprechend untermalt. Das ganz besondere Märchen wird durch Bastelanregungen, einer Ideensammlung für Umweltaktivisten*innen, ein Wolfs-Quiz und einem Kirschkuchenrezept komplettiert und wird zu einer rundum gelungenen Umwelt-Tierschutz-Geschichte.
Petra Piuk ist 1975 im Burgenland geboren. Die heute in Wien lebende Autorin war früher u.a. als Kasperletheaterspielerin und Redakteurin einer Tiersendung tätig. In ihr erstes Kinderbuch „Rotkäppchen rettet den Wolf“ konnte sie ihre Erfahrungen als Mitarbeiterin in Umweltorganisationen einfließen lassen.
Gemma Palacio ist 1985 in Nordspanien geboren. Nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaft hat sie lange als Grafikerin gearbeitet. Heute lebt sie in Salzburg und zeichnet für Kindermagazine und verschiedene soziale Organisationen.

Anmerkung

Hardcover Nicht-Märchenbuch mit übersichtlichen, in wenigen Farben gestalteten Illustrationen. Eignet sich zur Bearbeitung des Themas Umwelt- und Tierschutz.