Josch der Froschkönig – Ein Nicht-Märchen

Schlagwörter

• Natur
• Tiere
• Umweltschutz/Klima

Teaser

In dem zweiten Nicht-Märchen von Petra Piuk und Gemma Palacio geht es wieder um eine bedrohte Tierart. Diesmal ist die Geschichte an das Märchen DER FROSCHKÖNIG angelehnt. Der Titel macht schon deutlich, um welche Spezies es sich handelt. Mit vielen witzigen Passagen werden Märchen und das Thema Tier- und Umweltschutz miteinander verknüpft.

Beurteilungstext

Es war einmal …… Auf keinen Fall! Jessica, ein etwa 8-jähriges Mädchen, spielt gerne Fußball und mag keine Prinzessinnen-Märchen. Genauer gesagt, gar keine Märchen. Anstatt mit der goldenen Kugel am Brunnen zu spielen, geht sie mit ihrem Fußball auf das bischen Wiese zwischen den Wohnblocks um ein wenig zu kicken. Sie traut sich jedoch nicht, die anderen dort spielenden Kinder anzusprechen. Daher spielt sie allein mit ihrem Ball, bis der schließlich im Matschloch landet. Die weinende Jessica wird durch die Frage: “Warum weinst du?“ auf den Frosch aufmerksam, der auf ihrem Ball sitzt. Als die erste Verwunderung überwunden ist, erfährt das Mädchen, dass auch der Frosch Josch traurig ist. Die Tatsache, dass diverse Probleme, wie z.B. der Straßenverkehr, ihm den Weg zur Moor-Blubber-Party unmöglich machen, ist die Ursache für seinen depressiven Gemütszustand.
Zum Inhalt wird hier nur noch so viel verraten: Jessica verwandelt sich auch in einen Frosch. Gemeinsam mit Josch besucht sie die Moor-Blubber-Party. Dort lernt sie unglaubliche viele, aus der ganzen Welt angereiste, Froscharten kennen und hat jede Menge Spaß. Am Schluss des Nicht-Märchens kann Jessica, nach ihrer Rückverwandlung, mit den anderen Kindern auf der Wiese sogar noch Fußball spielen.
In diesem Buch werden auf originelle Art klassischen Märchen mit Tierschutzthemen verbunden. Mit viel Witz und verstecktem Humor wird mit (Märchen)-Klischees wie z. B. hilflosen und schutzbedürftigen Frauen/Prinzessinnen- Rollenbildern gebrochen. Im Gegenteil, in dieser Geschichte darf Josch der Frosch der Schwache sein und sich von dem selbstbewussten Mädchen helfen lassen. Gemeinsam schaffen die Beiden den Spagat zwischen altbekannter Märchenwelt und dringend erforderlichem Tierschutz.
Das Buch enthält außer dem herausnehmbaren Spielplan für das Würfelspiel „Frosch-Hüpf" noch ein Frosch-Quiz. Einige der Froscharten, Jessica selbst und auch die Autorin sowie die Illustratorin werden in Form von lustigen Steckbriefen den Leser:innen vorgestellt.
Fazit: Den beiden Buchverfasserinnen ist es gelungen, ein klassisches Märchen in die Jetzt-Zeit zu übertragen und neben Tierschutz, Wissensvermittlung und Rollenklischees auch noch Humor und Spaß im Fokus zu haben.
Petra Piuk ist 1975 in Güssing geboren und lebt heute als freie Autorin in Wien. »Rotkäppchen rettet den Wolf« war ihr erstes Nicht-Märchen-Buch. Darüber hinaus schreibt sie Romane, Kinderbücher etc. Ihre Texte und Bücher wurden mit zahlreichen Auszeichnungen honoriert. Bevor sie mit dem Bücherschreiben begann, spielte Petra Piuk Kasperletheater, arbeitete in unterschiedlichen Umweltorganisationen und moderierte Kinderveranstaltungen.
Gemma Palacio ist 1985 in Asturien (Nordspanien) geboren und lebt heute in Salzburg. Als studierte Kommunikationswissenschaftlerin arbeitete sie lange als Grafikerin. Als Illustratorin liebt sie es, mit ihren Zeichnungen Geschichten zu erzählen. Daher hat sie sich 2019 entschlossen nur noch zu zeichnen.
Das handliche Hardcover-Buch ist in verschiedenen Schreibstilen gehalten. Mal ähnelt es einem Freundschaftsbuch oder einem Fotoalbum, eine andere Seite ist schräg bedruckt. Die Textpassagen werden von witzigen Illustrationen ergänzt. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Grafiken in grün-weiß gehalten. Das Buch könnte auch Erwachsenen gefallen.