Rot wie das Vergessen

Autor*in
Dawn, Sasha
ISBN
978-3-423-74013-5
Übersetzer*in
Orgaß, KatharinaJung, Gerald
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
376
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2015
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Rätselhafte Wörter ergreifen von Calliope Besitz. Sie muss sie aufschreiben, sofort, egal wohin. Vielleicht helfen sie ihr, sich zu erinnern. Denn Calliope muss eines wissen: Hat sie ihren Vater getötet?

Beurteilungstext

Vor einem Jahr wurde Ich-Erzählerin Callie völlig verstört in ihrer Wohnung gefunden. Auf die Wände um sich herum hatte sie hunderte Male mit den selben Satz geschrieben: “Ich habe ihn umgebracht.” Seither ist ihr Vater verschwunden, ebenso wie das Mädchen Hannah. Und Callie kann sich an nichts erinnern.
Callies Vater war Referend einer christlichen Gemeinde. Er war ein brutaler, machtsüchtiger Mensch, der Callies Mutter Serena und Callie misshandelte und Serena in die Psychiatrie einweisen lies, aber vor seinen Anhängern den Schein eines gottesfürchtigen Mannes waren konnte. Erst nach und nach erfahren die Leser, welche Schlüsselrolle diese Figur in der Handlung einnimmt. Ich-Erzählerin Callie berichtet zunächst hauptsächlich über sich. Sie lebt jetzt in einer wohlhabenden Pflegefamilie, und ihre gleichaltrige neue Schwester ist ihre beste Freundin. Beide besuchen eine konservative katholische Schule. Äußerlich scheint alles in geregelten Bahnen zu laufen. In ihrer Seele jedoch ist Callie zerrissen. Ihre Mutter kann ihr keine Stütze mehr sein, ihr Freund geht fremd, und ihr Schreibzwang belastet sie sehr. Sie verliebt sich in ihren neuen Mitschüler John, der überraschend gut über Callies “Fall” informiert ist. Ist diese Liebe eine Chance für sie, sich endlich zu erinnern, oder wird das fragile Kartenhaus ihres neuen Lebens vollends zusammen stürzen?
Zeit ihres Lebens hat Callie in einem religiösen Umfeld gelebt. Zunächst in der Gemeinde ihres Vaters, dann in der neuen katholischen Schule. Trotzdem macht sie keinen besonders gläubigen Eindruck. Die Allgegenwart von Religion dient in dieser Erzählung weniger der Auseinandersetzung mit dem Thema, als eher dazu, eine ambientige Szenerie zu erzeugen.
Sasha Dawn ist ein packender Thriller gelungen, der sich nah an der Zielgruppe bewegt. Für deutsche Leser zeigt er sehr anschaulich die Unterschiede zum Alltag amerikanischer Jugendlicher. Während über weite Strecken des Buches Callies Schreibzwang und Erzählungen von Schlägen, die sie von ihrem Vater erhalten hat, das Aufwühlendste in der Geschichte sind, wird die Handlung zum Ende hin sehr brutal und verstörend. Es kommen grausame Misshandlungen und Morde vor.
Für Leser, die mit er Grausamkeit des Stoffes zurecht kommen, ist “Rot wie das Vergessen” ein sehr empfehlenswertes Buch.

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Diese Rezension wurde verfasst von spra.
Veröffentlicht am 01.10.2015

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