Rodzina

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Teaser

Rodzina Brodski fährt mit 21 weiteren Waisenkindern von Chicago nach Westen, damit sie dort mit Hilfe von Mr. Szprot und Miss Doktor eine neue Familie finden. Mit vielen Wünschen, Hoffnungen, aber auch Ängsten fahren sie in einem Zug in eine ungewisse Zukunft. Rodzina glaubt, dass die Kinder nur als billige Arbeitskräfte verkauft werden sollen, doch ihre Sichtweise zu pessimistisch war. AlleWaisen, bis auf Rodzina, finden eine Familie, und auch für sie gibt es eine Lösung ...

Beurteilungstext

Anhand des fiktiven Schicksals von Rodzina soll ein Stück amerikanische Geschichte erzählt werden: die Vermittlung von Waisenkindern oder “armen” Kindern aus der Stadt in andere Familien auf dem Land. Die beschwerliche Reise der Kinder, mit allen sozialen und emotionalen Schwierigkeiten, wird in vielen Fassetten aus der Perspektive der Ich-Erzählerin Rodzina dargestellt. Die 12-Jährige ist dabei ebenso wie alle anderen eine Außenseiterin, die jedoch die besondere Aufgabe der Betreuung anderer Kinder erhält. Sie möchte jedoch nur in Ruhe gelassen werden, wodurch ihre persönliche ängstliche Zukunftseinstellung deutlich wird, aber auch ihr starker Wille sich für ihre Zukunft einzusetzen, wie z.B. durch Lügen oder Flucht. Erst im Laufe der Zeit erkennt sie, dass es wirklich um eine echte gut gemeinte Vermittlung der Kinder geht und dadurch kommt es auch zur “Freundschaft” mit Miss Doktor, die nach Westen fährt um eine neue Stelle als Ärztin anzutreten, da in Chicago und Umgebung dieser Beruf bei Frauen nicht akzeptiert wird.
Die Geschichte wird anschaulich erzählt, bleibt aber inhaltlich ausschließlich bei der Zugreise, sodass viele Fragen, die sich zwangsläufig stellen, offen bleiben, wobei der Klappentext suggerierte, dass diese beantwortet werden. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, findet viel Kritik zur Frauenrolle der damaligen, aber auch heutigen Zeit. Insgesamt ein lesenswerter Roman.