Regenbogentage

Autor*in
Dasnes, Nora
ISBN
978-3-95470-253-4
Übersetzer*in
Erben, Katharina
Ori. Sprache
Norwegisch
Illustrator*in
Dasnes, Nora
Seitenanzahl
256
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
Leipzig
Jahr
2021
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Was ist, wenn man auf einmal merkt, dass man in eine neue Lebensphase tritt? Was ist, wenn sich beste Freunde unterschiedlich entwickeln? Muss dann zwangsläufig die Freundschaft zerbrechen? Und muss man alles mitmachen, was einem die sozialen Medien aufdrängen? Viele Fragen denen sich die zwölfjährige Tuva stellen muss.

Beurteilungstext

Letzter Abend der Sommerferien. Morgen beginnt für die zwölfjährige Tuva ein neues Schuljahr und ein neuer Lebensabschnitt. So ist ihr Gefühl. Noch einmal zwängt sie sich in ihr altes Kinderspielhaus im Garten, um dort die fünf großen Ziele für die kommenden Monate in ihrem noch leeren Tagebuch aufzuschreiben. Sie will u.a. wieder mit ihren beiden besten Freundinnen im Wald eine Hütte bauen und zugleich will sie sich verlieben (vielleicht!).
Zwischen diesen beiden Polen schwanken ihre Wünsche und Vorstellungen. Spielen im Wald wie bisher oder sich einen coolen Style zulegen? Ist dieser Style dann ihr eigener oder ist er von sozialen Medien fremdbestimmt? Gehört sie demnächst zu der Gruppe "Mädchendassichverliebt" oder zu der Gruppe "MädchendassichNICHTverliebt"? Wird sie sich schminken oder weiterhin im Wald ihre Hütte gegen Jungs aus anderen Klassen verteidigen? Wird sie ein Kind bleiben oder eine Jugendliche werden? Tuva besucht Instagram und mehrere Blogs, aber sie bekommt auf ihre Fragen keine befriedigende Antworten. Sie probiert aus, geht mit einer Freundin shoppen, was für sie etwas Neues ist, schminkt sich und hat doch ein schlechtes Gewissen dabei. Sie schreibt eine Liste mit Namen von Jungs, die sie aus der Schule oder dem Orchester kennt. Aber sie muss feststellen, dass keiner dabei ist, in den sie sich verlieben könnte. Oder - und das ist für sie eine ganz andere Idee - ist sie vielleicht in die neue Mitschülerin verknallt? Aber ist sie dann lesbisch?
Tuves Tagebuch, das sich innerhalb weniger Wochen gefüllt hat, ist eine Mischung aus handgeschriebenen Texten, inneren Monologen, Kritzeleien, Ausbesserungen, Comicsequenzen, großformatigen Bildern wie in einem Bilderbuch, Handy-Chats, Musik-Playlists ihres um sie besorgten Vaters oder Blogs. Es ist eine vielstimmige Mischung aus den verschiedensten medialen Stilrichtungen und ergeben so ein Spiegelbild ihres Gefühlslebens. Manchmal ist Tuve erschreckend offen und ehrlich und dann wieder reflektiert sie mit viel Humor erlebte Szenen in der Schule oder in der Freizeit. Tuve kann sich nicht für oder gegen eine bestimmte Gruppe entscheiden. Sie möchte einerseits mit ihren Freundinnen spielen und gleichzeitig an neuen Gefühlswelten teilhaben. Sie lebt in einer Dazwischen-Welt, was nicht schlecht ist, sondern sie reifen lässt, da sie diese Phase akzeptiert.
Tuves Welt ist zugleich vielschichtig: Ihr Vater ist alleinerziehend und geht manchmal auf Metal-Rockkonzerte, ihre Freundinnen und Freunde haben verschiedene Hautfarben und sie selbst verliebt sich in ein Mädchen. Diese Buntheit ist nicht das Problem sondern ein normaler Hintergrund, auf dem sich die schwierige Suche nach dem eigenen Ich abspielt.
Bild und Text verschränken sich und bilden eine erzählerische Einheit von einer Lebensphase, die jede*r erlebt.
Und Papas Playlists? Er hat den wichtigsten Song für seine Tochter angekreuzt: "I Am What I Am" von Gloria Gaynor.
Was soll man da noch hinzufügen außer: LESEN? - LESEN!

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Diese Rezension wurde verfasst von WaMi; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 15.03.2022

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