Rabenlady

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• Historisches

Teaser

Man schreibt das Jahr 1552 in England. Die 14-jährige Lady Jane, Tochter des Henry Grey, rettet Ned, einen 16-jährigen Katholiken, vor der Hinrichtung und nimmt den Fremden mit sich. Mit der Zeit wird aus Verbundenheit Liebe, doch die protestantische Jane weiß nichts von Neds Glauben, der in England verboten ist. Und dann beschließt ihr Vater auch noch, dass sie den König von England heiraten soll und das Unglück nimmt seinen Lauf…

Beurteilungstext

Das Buch "Rabenlady" wird abwechselnd aus der Sicht von Ned und Jane erzählt, wobei der Name des jeweiligen Erzählers als Kapitelüberschrift dient. Dadurch wird man ganz unparteiisch an die unterschiedlichen Ansichten der beiden herangeführt. Außerdem ist der Roman im Präsens geschrieben, was den Leser besser in die Handlung einbezieht. Besonders die Gefühle sind echt und Mitgefühl erregend dargestellt, zum Beispiel wenn Ned beinahe gehängt wird und man selbst die Gleichgültigkeit spürt, die ihn im Angesicht des Todes überrollt. Umso erleichterter ist man, als Jane ihn vor seinem Schicksal bewahrt. Auch die Liebe, die sich im Laufe der Zeit zwischen den beiden entwickelt, ist ergreifend, denn der Leser weiß, dass diese Beziehung verboten ist und ahnt, dass das nicht gut ausgehen kann. Trotzdem setzen sich die beiden über diese Gesetze hinweg und treffen sich heimlich. Aber natürlich bleibt dies nicht unbemerkt, was immer wieder zu brenzligen Situationen führt, in denen man selbst am liebsten eingreifen würde. Als sich dann eine plausible Lösung anbietet und das Buch auf ein Happy-End hinauszulaufen scheint, eifert der Leser dem Ende förmlich entgegen. Leider scheitert in letzter Minute alles und endet sogar mit dem Tod, was einerseits sehr tragisch wirkt, aber trotzdem durch die Art, wie es geschrieben ist, ein gutes Ende bedeutet, indem auf ein Leben nach dem Tod angespielt wird. Dieser Roman beruht auf historischen Ereignissen, da es Lady Jane und ihr Leben wirklich gab und dadurch alles noch realistischer macht. Besonders gut gefallen hat mir auch das Cover, das genau der Atmosphäre des Buches entspricht. Insgesamt ist "Rabenlady" ein wunderschöner Roman über die erste Liebe und die Verhältnisse im Mittelalter. Ich finde ihn sehr empfehlenswert, aber erst ab einem Alter von 12 Jahren, da die Themen eher schwierig sind.