Prinz Bussel
- Autor*in
- Leeuwen, Joke van
- ISBN
- 978-3-446-20116-3
- Übersetzer*in
- Ehlers, Hanni
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- Leeuwen, Joke van
- Seitenanzahl
- 164
- Ort
- München
- Jahr
- 2002
- Preis
- 11,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Sieben Schwestern hat Bussel und sie können, im Gegensatz zu ihm, wunderbar singen. Bussel fühlt sich als Außenseiter, denn er stört nur bei ihren Auftritten. Als sie vor der Königin singen, vermasselt er gar diesen großen Höhepunkt so sehr, dass die Schwestern ihn nun ins Kinderheim bringen. Doch dort bleibt Bussel nicht. Denn er hat die Idee, dass er gar nicht wirklich zu ihnen gehört, sondern der verloren gegangene Sohn der Königin ist. Zielstrebig und einfallsreich schafft er es, in das Schloss der Königin zu gelangen und sie zu sprechen. Die Königin glaubt zwar nicht, dass er ein Prinz ist, aber sie hat viel Spaß mit Bussel, der mit ihr spielt und schwimmt. Es gelingt ihm sogar, das Königreich vor einer großen Gefahr zu retten. Zum Dank ordnet die Königin an, dass die Schwestern ein Lied in ihr Repertoire aufnehmen, in dem ein Kalb schreit. Diese Töne kann Bussel gut. Das Lied wird ein großer Erfolg und Bussel hat nun, neben der Freundschaft der Königin, einen festen Platz bei seinen Schwestern.
Beurteilungstext
Die poetische Geschichte um Josofus, den alle nur Bussel nennen, ist zum Vorlesen und selber Lesen für Kinder ab 8 Jahre geeignet. Die fantasievolle Handlung mit ihren vielen lustigen, spannenden Höhepunkten entzieht sich der Zuordnung zu einem Genre. Formal ist es ein modernes Kunstmärchen, gleichzeitig sind die Übergänge zu einer phantastischen Erzählung aber auch zur realistischen Kindergeschichte fließend. Besonderen Reiz bezieht das Buch aus seinen schwarzweiß Zeichnungen der Autorin, die in den Text integriert sind. Sie machen nicht nur Figuren und Handlung anschaulich, sondern setzen Akzente und regen die Fantasie an. Besonders ist auch die Figurensprache, die wesentlich zur Charakterisierung beiträgt. Die Königin, die so sehr in Konventionen erzogen ist und deren einzige Aufgabe die Repräsentation ist, spricht nur mit gespitztem Mund. So wird der Buchstabe “i” bei ihr immer zum “ü”. Bussels Suche nach Zugehörigkeit , die seine Schwestern ihm verweigern, ist so einfühlsam dargestellt, dass sie von den Lesern nachvollzogen werden kann. Die Hauptfigur, die nicht aufgibt ihren Platz und Anerkennung zu finden und dabei viel Fantasie und Durchsetzungsvermögen entwickelt, regt zur Identifikation an. In 34 kurzen Kapiteln folgt der Leser Bussel bei seinem Versuch, in den Palast der Königin zu kommen und sie zu überzeugen, dass er der verlorene Prinz ist. Dabei gibt es immer wieder überraschende Wendungen und spannende Ereignisse. Die Sprache ist dem Alter angemessen. Kurze Sätze die Einteilung in Sinnabschnitte erleichtern das Lesen. Das Buch, das überzeugend vom Wert der Fantasie bei der Verwirklichung wichtiger Ziele berichtet, sollte viele Freunde finden.