Penny, der Spiegel
- Autor*in
- Bell, Dave
- ISBN
- 978-3-96704-720-2
- Übersetzer*in
- Hempel, Franz
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Nicolausson, Martin
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Die Gestalten Verlag
- Gattung
- Bilderbuch
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 6-7 Jahre10-11 Jahre8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiKlassenlektüreVorlesen
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Spiegel haben es schwer – ihnen wird viel angelastet. Dabei gilt die Kritik zumeist gar nicht ihnen. Wie sich die Spiegel eines Tages neu orientierten, davon erzählt dieses Bilderbuch.
Beurteilungstext
Penny ist ein Spiegel und der Ich-Erzähler dieses Bilderbuchs. Er erzählt von seiner Familie, unter seinen Vorfahren gibt es bekannte Figuren. Da ist zum Beispiel der Spiegel, der Schneewittchens Stiefmutter bewertete, da ist der Spiegel, der Dracula nicht sehen wollte, und andere Spiegelgeschichten werden aufgerufen, auch Imageprobleme und Befürchtungen, zum Beispiel, dass ein kaputter Spiegel sieben Jahre Unglück bringen könnte. Spiegel sind dabei oft diejenigen, denen das Unglück angelastet wird – und sei es nur die zu große Nase, die beim Anblick im Spiegel offenkundig wird. Was nun aber tun, um das Image der Spiegel aufzubessern? Ein kleiner Junge hat den hilfreichen Rat: Ganz einfach, man kann und muss einfach anders spiegeln, also auf die negativen Vorwürfe positiv antworten. Das probiert Penny gleich einmal aus und erstaunlicherweise funktioniert das auch perfekt!
Die Geschichte wird aus der Ich-Erzähler-Perspektive von Penny erzählt, wobei bei den Rückblicken und literarischen Verweisen stark mit szenischen Darstellungen und wörtlicher Rede gearbeitet wird. Das wird durch stark abstrahierte Bilder begleitet, die Szenen der Handlungen und Literaturzitate visuell inszenieren. Die plakativen Bildelemente sind in starken Farben und gerundeten Formelementen dargestellt, die die bekannten Szenen zwar erahnen lassen, aber auch in das Gesamtbild der Handlung einarbeiten. Die Bilder bleiben dabei selbst immer auch Ausschnitte oder nur Elemente auf Weißgrund.
Die witzige Idee kann dann aber doch nur begrenzt ihre Wirkung entfalten, weil ein wirklicher Erzählfluss kaum zustande kommt und auch die Schuldhaftigkeit der Spiegel narrativ und sprachlich nur begrenzt zu überzeugen vermag. Das schmälert ein wenig die ansonsten eindrückliche handwerkliche Gestaltung dieses Bilderbuchs, das dennoch zu empfehlen ist.