Paula Paul Tom ans Meer

Autor*in
Kreslehner, Gabi
ISBN
978-3-7022-3521-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
119
Verlag
Tyrolia
Gattung
Ort
Innsbruck
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Paula will ans Meer. Tom will ans Meer. Paul will ans Meer. Aber Paul ist behindert, und eigentlich soll Paula ihn im Heim abholen, damit er an Opas großem Familiengeburtstag teilnehmen kann. Doch die drei Teenager gehen eigene Wege.

Beurteilungstext

Paula ist 15 und schon immer die “Große”. Paul ist zwar zwei Jahre älter, aber geistig behindert. Und der Umgang mit Paul war noch nie einfach. Er kann sich nur langsam auf ungewohnte Situationen einstellen, ist ziemlich unkooperativ und wenn er überfordert ist, schreit er. Wer mit Paul unterwegs ist, wird zum Unterhaltungsprogramm für seine Mitmenschen. Paula weiß das, und trotzdem entscheidet sie sich, ihn mit ans Meer zu nehmen. Als “große” Schwester, die ihren Bruder liebt, als Teenager, der sich “vertschüsst”, als junge Frau, die sich zum ersten Mal verliebt hat - denn Tom wird auch mit von der Partie sein.
Paul und Paulas Eltern muten ihrer Tochter einiges zu. Der Vater ist sowieso dagegen, Paul zur Familienfeier mitzunehmen, und fährt mit Freunden in den Tennisurlaub; die Mutter will Paul unbedingt dabei haben, hat aber keine Zeit, ihn selbst abzuholen. Also muss Paula herhalten - zwei Tage unterwegs sein, zwei mal 200 Kilometer Zugfahrt, alleine mit einem behinderten Bruder, der ihr körperlich überlegen und kaum zu steuern ist. Paula fühlt sich zurückgesetzt und unverstanden; für ihre Wünsche scheint sich niemand zu interessieren. Im Streit fährt sie los. Im Zug trifft sie Tom, und es ist für beide Liebe auf den ersten Blick. Als sie sich am nächsten Tag am Bahnhof wiedersehen, Paula mit Paul im Schlepptau, treffen die drei jungen Leute eine Entscheidung: Ein paar Tage am Meer müssen drin sein, auch ohne Ersatzklamotten und ohne wirkliche Zustimmung der Eltern. Natürlich gibt es Schwierigkeiten, aber sie bekommen Unterstützung und setzen den Grundstein für eine lebenslange Freundschaft. Etwas unglaubwürdig ist leider der große Zufall, dass Toms Opa genau da wohnt, wo die drei Teenager hinfahren, und dass er genau die Lehrerin zu Besuch hat, der Paula vor ihrer Abreise im Friseursalon ihrer Mutter eine ziemlich schrille Haarfarbe angemischt hat.
Gabi Kreslehner wählt für ihr Buch zwei Erzählebenen. Da ist zum einen Ich-Erzählerin Paula, die mal zusammenhängend, mal in hingeworfenen Satzfetzen die Dinge aus ihrer Sicht beschreibt. Zum anderen erzählt ein außenstehender Erzähler das Geschehen mit Schwerpunkt auf Paul. Diese Abschnitte nehmen insgesamt wesentlich weniger Raum ein und sind kursiv gedruckt. Sprachlich sind dadurch gekennzeichnet, dass sie Pauls Vorliebe für Lautspiele aufnehmen, z.B. “weißnichtreißnichtscheißnichtbeißnicht”.
“Paula Paul Tom ans Meer” ist ein inhaltlich uns sprachlich gelungenes Buch, das viele Denkanstöße bietet. Vor allem durch die Thematisierung eines behinderten Familienmitgliedes setzt es sich vom Mainstream ab.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von spra.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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