ottos mops

Autor*in
Jandl, Ernst
ISBN
978-3-86429-147-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Junge, Norman
Seitenanzahl
32
Verlag
Tulipan
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eines der bekanntesten Sprechgedichte von Ernst Jandl, das ausschließlich aus O-Wörtern besteht, erzählt eine kleine Geschichte. Herrchen und Hund haben es gut miteinander, doch als Ottos Mops trotzt und Herrchen ihn deswegen fortschickt, erlebt er eine unliebsame Überraschung. Der Zeichner Norman Junge macht sich seine eigene Vorstellung davon.

Beurteilungstext

Eigentlich erstaunlich, dass es so eine lange Zeit gebraucht hat, bis ‘ottos mops’ (geschrieben 1963) den Weg ins Bilderbuch gefunden hat. Seit den 70ger Jahren gehört Ernst Jandls experimentelle Lyrik bereits zum Kanon des Deutschunterrichts - auch in der Grundschule. Kinder haben einen unmittelbaren Zugang zu Jandls Witz und seinen Wortspielereien. Sie verstehen Ottos Zuneigung zu seinem Hund und auch, dass dieser trotzt und sich mit seinem Herrchen anlegt. Lehrer können das Gedicht einfach nur wirken lassen. Eine originellere Einführung des Buchstaben ‘O’ bereits im ersten Schuljahr gibt es nicht; auch keine subtilere Verführung, die insgesamt 15 Wörter selbständig zu erlesen. So ganz nebenbei bekommen die Schüler auch ein Gefühl für Sprachmelodie und Gedichtform, denn das Ende ‘ottos mops kotzt’ reimt sich auf den Beginn ‘ottos mops trotzt’, ehe mit Ottos Ausruf ‘ogottogott’ der Schlusspunkt gesetzt wird.
Norman Junge lässt das Kräftemessen zwischen Herrn und Hund wie auf einer Bühne stattfinden: ein Zimmer, nur ausgestattet mit Tisch und Stuhl, Kommode und einer kleinen Stehlampe, die den Raum in rötlich warmes Licht taucht. Otto frühstückt und liest Zeitung. Das Coverbild suggeriert durch den fliegenden Hut, dass er seinem Mops gerade einen Spaziergang abgelehnt hat. Als der Hund daraufhin die Zähne zeigt und fortgeschickt wird, reißt er das Tischtuch herunter und rennt davon. Zu jedem der 14 knappen nur aus zwei oder vier Wörtern bestehenden Zeilen auf der linken weißen Seite gibt es rechts die Ereignisse im Raum zu sehen. Wir erleben das ganze Geschehen aus der Perspektive des Hundes. Otto bleibt ruhig ‘soso’ und wartet ab, er holt Obst und ruft seinen Hund. Der Zeichner nutzt die Möglichkeiten seines Mediums und bleibt doch dicht beim Text. Wir sehen, wie und wo der Mops sich versteckt. Das surrealste Bild zeigt Otto, der Ernst Jandl ähnelt, wie er - sein linkes Ohr ausgefahren zu einem Riesenhörrohr - nach dem Mops horcht. ‘ottos mops kommt’ und bringt den Hut mit. Als er kotzt, schwankt das Zimmer und die Farben verändern sich zu blau/gelb/grün. Dass Otto seinem Hund verzeiht, zeigt das letzte Bild: Ein unglücklich dreinschauender Mops mit zerknauschtem blau angelaufenen Gesicht wird von seinem Herrchen getröstet.

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Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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