Ottos Mops hopst

Autor*in
Jandl, Ernst
ISBN
978-3-570-13390-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Dietl, Erhard
Seitenanzahl
28
Verlag
Gattung
Lyrik
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
4-5 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

"ottos mops trotzt / otto: fort mops fort / ottos mops hopst fort / otto: soso" - dieser Klassiker und andere wunderbar wunderliche Gedichte begleitet von wunderbaren Bildern.

Beurteilungstext

Wer kennt das Gedicht nicht. Naja, mal ehrlich, das ganze Gedicht kennen wohl eher die wenigsten. Aber den Vers hat jeder noch im Kopf. Von damals. Aus dem Deutschunterricht. Da gehört es zum Standart, dieses Lautgedicht. Und sonst, den Dichter Ernst Jandl? Vom Namen her, da kennt den auch jeder. Mal gehört. Irgendwann. "mund ein / fuß zwei / erdteil fünf / finger zehn // und haare". Nicht nur der Mops in seinen Versen ist hinreißend komisch. Jandl schrieb Gedichte zum Vorlesen. Klar, das sind Gedichte. Aber Jandls Gedicht laden ein zum Lautlesen, weil man sie so erst richtig genießen und verstehen kann. Wenn die Worte über die Zunge turnen, wenn die Buchstaben sich zur Melodie formieren. Das ist bei Dichtung natürlich generell so. Aber Jandls durch den Expressionismus und Dadaismus beeinflusste Lyrik lebt von ihren experimentellen Formen. Die kann man sehen. Und muss man hören! "(...) nöhmen / nöhmen / nöhmen sö söch / nöhmen sö söch eune / nöhmen sö söch eune tass / eune tass / donke / donke // (...) hünuntergefollen / auf dön töppüch / neun / nur dör hönker üst wög / (...)" Seine "verhunzte Sprache" soll das Leben in all seinen Defiziten vorführen. Eine neue Dimension im Gebrauch der verschriftlichten Sprache. Und das funktioniert nur bei einer hingebungsvollen Rezitation. Die Verse wollen zum Leben erweckt werden, um selbiges in seiner ganzen Unvollkommenheit darzustellen. Still betrachtet hingegen geben sie ihren Inhalt eher widerwillig preis.
16 Gedichte sind versammelt in diesem Band. Strophen, deren Komik und Tragik in den Radierungen Erhard Dietls neben dem Vortrag eine weitere hinreißende Dimension der Darstellung finden. Ein Blitz, in "hohe Gegenstände" fahrend, versinkt seufzend im Hundehaufen. Vaters Kopf mit Kopfstütze beim Fototermin - diese hält zwar brav Vater und Kopf am angewiesenen Platz, jedoch nicht im Bildausschnitt. Der Schläfrige auf dem Ohrensessel, quer ausgestreckt vor der Rosentapete nebst Rose im Rahmen, Hund obendrauf. Beide wie auf Wolken gebettet - auch das in Kleinstradierung gezeigt.
Ein Buch zum Blättern, Gedichte lesen oder lassen, gucken, schmunzeln, kichern. Strophen zum Ausruhen und genießen. Laute(r) Lyrik für zwischendurch - für die Kleinen zum Vorlesen Welch ein Glück!

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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