Otto fährt los

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Teaser

Otto ist kein normaler Campingbus, er ist ein echter Zauberbus. In diesen Sommerferien erleben er und seine Urlaubsfamilie schwedenschöne Abenteuer. Du darfst dich auf Schweden freuen.

Beurteilungstext

Otto, kein normaler Campingbus, sondern ein echter Zauberbus, steht im Fokus unserer Abenteuergeschichte. Er hat schon vielerlei Menschen auf ihren Abenteuerfahrten begleitet und somit auch schon viel gesehen und erlebt. Gespannt macht er große Augen, damit er besser sehen kann, wer ihn dieses Mal fährt und in ihm wohnt. Und schon lassen wir uns von der Reisefreude der vierköpfigen Familie, mit Hündin Anni, anstecken.
Bevor es losgehen kann, muss erst einmal gepackt werden. Da haben Mama und Papa von Juli und Gusti ganz klare Vorstellungen, denn Otto soll auch nicht überladen werden. Der Stauraum ist begrenzt. „Nur ein Kuscheltier für jeden von euch“, sagt Papa. Ach Mensch, wie sollen sich die Geschwister da entscheiden? Aber Otto zwinkert ihnen zu. Echt doch! Und als Mama und Papa nicht gucken, da macht Otto Platz für Gustis Taucherbrillen und Steinesammlung, sowie für Julis Fernglas. Juli flüstert: “Du bist ja ein lebendiger Zauberbus“. Als die Familie bei ihrem ersten Stopp in Schweden ankommen, freuen sich alle sehr, weil der Ort ihnen erscheint wie in Bullerbü. Auch Otto hupt vor Freude, denn Bauer Bengt und seine Frau Lykke kennen ihn und sie sind Freunde. Otto war hier auf dem Campingplatz schon mit einer anderen Ferienfamilie. Dann feiert die Familie mit vielen anderen Dorfbewohnern zusammen das Mittsommerfest. Durch die ausschmückende Erzählung bekommen wir eine Vorstellung von der Tradition zu diesem wichtigen schwedischen Fest. Das ist der Autorin bestens gelungen, uns immer wieder mit Wichtigkeiten über und kleinen Sprachbeispielen zu dem Land zu informieren und damit aktiv zu integrieren. Wir probieren mit den Kindern die schwedischen Worte nachzusprechen und lassen uns von der Mittsommerbegeisterung vollstens anstecken. Ich wusste bis dahin auch nicht, was Ferien-Schären sind und stelle mir inzwischen diese wunderschönen kleinen Inseln im großen Meer sehr idyllisch und erholsam vor. Das Wetter kann in Schweden durchwachsen sein und so erleben die Urlauber auch Regenwetter. Das verdrießt sie aber kein bisschen, denn dann spielen sie in Ottos gemütlichem Inneren, bei Kaffee, Kakao und Zimtschnecken einfach „Prata i vädret“. Das ist schwedisch und bedeutet so viel „ wie ins Wetter reden“, also Unsinn erzählen. Dabei haben allesamt viel Vergnügen. Nach dem Wettertief ist Schluss mit Faulenzen und Otto weiß etwas: Das Etwas ist das „allemansrätt“. Damit ist das Jedermannsrecht gemeint, dass man in der Natur zelten darf oder in einem Camper schlafen darf, auch ohne Campingplatz. Auch das habe ich neu dazu gelernt. Otto ist toll, und was er alles weiß und auf Umweltschutz achtet er auch. Als Juli beispielsweise ein Bonbonpapier im Wald auf den Boden fällt, hupt er sofort und erklärt ihr: “Nicht stören und nichts zerstören“. Das ist total in Ordnung, denkt Juli. Denn die Natur soll so schön bleiben. Sie ist wie ein Wunder, wie ein Geschenk. Die Geschwister finden Beeren und können noch viel mehr im Wald entdecken, und wir dürfen auch wieder Mitsuchen. Im Urlaub und besonders an den Abenden bleibt auch viel Zeit zum Erzählen, Kuscheln, Lachen und Lauschen. Das ist gemütlicher als gemütlich. So gemütlich wie in einem Känguru-Beutel! denkt Juli und kuschelt sich noch mehr an Mama. Diese friedliche Abendstimmung und das harmonische Miteinander haben die Autorinnen durch Wort und Bild sehr einfühlsam gespiegelt. Die Einfachheit, aber gefühlsmäßige Nachhaltigkeit wecken in uns Erwachsenen wieder Erinnerungen und verdeutlichen, wieviel mehr ganz wenig sein kann. Immer wieder werden uns auch Gefühle vermittelt, die bei jedem von uns auftreten können. Wenn Gusti beispielsweise Pipi machen muss, aber in der Nacht nicht raus will und sich fürchtet. Doch Otto beruhigt seinen Freund, ruckelt einmal, Papa ist wach und begleitet seinen Sohn mit Taschenlampe. Und Gusti denkt: „Selbst rieselpieseln mit Otto ist ein abenteuerliches Abenteuer“. Der Abschiedstag in Schweden vor der Rückfahrt ist ebenso emotional schön beschrieben und bebildert… Wir spüren, dass die Familie mit Otto einen wunderbaren Schwedenurlaub genossen hat. Doch auch das Nachhausekommen ist schön, denn jeder von ihnen freut sich auch wieder auf Etwas. Ob es das Duschen, das Wiedersehen der Freunde und Freundinnen, das Beisammensein mit Bärbel Bus und Carl Camper sowie Walter Wohnmobil und Victoria Van ist, auch eine Geschirrspülmaschine gibt freudigen Anlass auf das Zuhause sein. Immer wieder schmunzeln wir bei den kindgemäßen witzigen Redensarten und Einfällen, die die Autorin einfließen lässt. Der gesamte Inhalt strahlt Optimismus aus und hat Nachahmungscharakter. Die Bilder verschmelzen gekonnt mit dem sprachlichen Inhalt. Die Mimik und Gestik sind deutlich erkennbar. Die Komik in der Situation, die Freude und Begeisterung erspüren wie ebenso durch beide Künstlerinnen. Die Illustratorin arbeitet mit Naturtönen in unterschiedlichsten Nuancen. Es gibt keine grellen, leuchtenden Farben, keine Aufdringlichkeit… Alles fließt in Harmonie miteinander und stimmt froh. Der Schalk im Sprachgebrauch lässt sich auch in der bildlichen Darstellung wiederfinden. Beide Künstlerinnen haben ein gekonntes Gesamtwerk geschaffen.