Niemals nie nicht!

Schlagwörter

• Angst
• Familie
• Gefühle
• Komik/Humor
• spielen
• Streit/Konflikt

Teaser

Um keinen Preis der Welt möchte Pascaline, die Zwergfledermaus, in den Kindergarten gehen. Obwohl ihre Eltern sich die allergrößte Mühe geben, ihr Töchterchen zu überreden, lautet die Antwort immer wieder: niemals nie nicht!

Beurteilungstext

Pascaline, das Fledermaus-Kind, zieht alle Register, um diesen Schritt aus ihrer gewohnten Umgebung heraus zu vermeiden, sie sträubt sich mit Haut und Haaren, personifiziert ihre Spielsachen, um ihre Argumente mit mehr Stimmen zu unterstreichen. Auch der Blick aus dem Baumfenster heraus auf den Waldweg, wo die große Tierwanderung zum Kindergarten startet, kann Pascaline nicht überzeugen. Verzweifelt krallt sie sich an Möbeln und Vorhängen fest, und als aus ihr ein markerschütternder Protestschrei ertönt, schrumpfen vor Schreck ihre Eltern auf die Größe von Erdnüssen zusammen. Die Tochter scheint davon wenig beeindruckt zu sein, versteckt die "Erdnüsse" unter ihren Flügeln und eilt nun mutig doch zum Kindergarten.

Verschmitzt beobachtet der kleine Kobold das Geschehen, hört sich das Abschiedsgejammer der anderen Tierkinder an und muss sich dabei allerdings mühen, die Eltern zur Ruhe zu bringen, die gern am Geschehen teilhaben möchten und entsprechende Bemerkungen von sich geben. Der erste Kindergartentag vergeht mit Spielen, Essen, Flugübungen und Schlafen schneller und unterhaltsamer als vom kleinen Fledermäuschen befürchtet. Somit gibt es am Ende des ersten Kindergartentages für beide Parteien eine große Überraschung und alles wird gut.

Diese Geschichte von einer schönen, gewinnbringenden Erfahrung ist mit wenigen, verständlichen Sätzen und einfacher Wortwahl schnell und witzig erzählt. Sie zeigt humorvoll auf, dass kleine Kinder durchaus ihre Eltern an sich binden möchten, aber irgendwann auch selbstbestimmt agieren wollen. Beim Vorlesen oder Erzählen können also beide Parteien dazulernen. Selbstbestimmung und Loslassen sind hier das Thema.

Beatrice Alemagna hat das Buch nicht nur geschrieben, sondern auch illustriert. Das Geschehen ist immer auf einer Doppelseite angeordnet, der Text meistens mit relativ kleinen Buchstaben in die Landschaft eingefügt. Gemalt wurde mit erdigen Farbtönen, nur die kleine Hauptfigur trägt rosa Flügel, Ohren und Nase und hebt sich dadurch von allen anderen Figuren ab. Die Landschaftsmotive haben abstrakten Charakter und sind bei der Geschichte eher Nebensache. Die Fledermäuse sehen alle sehr unterschiedlich aus (es gibt hierzulande 24 verschiedene Fledermausarten), ihre Gesichtsausdrücke spiegeln deutlich den Gemütszustand wider. Ein Buch zum Schmunzeln, Vorlesen und Erzählen.

Anmerkung

Vorlesen