Nicht schon wieder stöhnt das Grubenpony und macht sich auf den Weg
- Autor*in
- Habinger, Renate
- ISBN
- 978-3-7022-3697-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Habinger, Renate
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Tyrolia
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Innsbruck
- Jahr
- 2018
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Teaser
Das Leben könnte so schön sein, hätte das Pony Gru nicht ein großes Problem: ein schlafwandelndes Haus.
Beurteilungstext
In Unterdachsberg gibt es alles, was das Herz begehrt und sogar ein bisschen mehr als das. Nur dem Grubenpony geht immer wieder etwas Wichtiges verloren: sein Haus schlafwandelt und Gru muss mitten in der Nacht, nachdem es frierend aufwacht, zusammen mit seiner Freundin Lore auf die Suche nach dem Haus gehen. Und das ist komplizierter, als gedacht. Hat es sich am Fluss versteckt oder in der Lücke zwischen Apotheke und Rathaus? Vielleicht können der arme schwarze Kater und das Aua bei der Suche helfen. Immerhin sind sie die beiden einzigen, die in Unterdachsberg, wenn eigentlich alles schläft, noch wach sind.
Die Einschlafgeschichte vom Grubenpony Gru und seinen Freunden eignet sich wunderbar zum Vorlesen: nach einer kurzen Vorstellung der einzelnen Charaktere nimmt Renate Habinger die Leser*innen mit auf eine Reise durch die Nacht und bezieht sie durch Fragen immer wieder in den Suchprozess nach dem Haus ein. Sie hält sich dabei an den klassischen Wechsel zwischen erzählenden Passagen und wörtlicher Rede und bettet die Geschehnisse in eine Rahmenbeschreibung der Stadt bei Nacht ein, mit der die Geschichte beginnt und endet. Leider nimmt die vorangestellte Figurenvorstellung den Zauber des Anfangs und den Rezipient*innen zu viele Deutungsmöglichkeiten, sodass abgesehen von der Suche nach dem Haus wenige Leerstellen in der Handlung und der Figurencharakterisierung sowie -konstellation bleiben.
Ganz besonders hervorzuheben hingegen sind die Illustrationen des Bilderbuches. In sammlerischer Kleinstarbeit erstellt Renate Habinger die Szenerien ihrer Geschichte: aus Pappe entstehen Häuser, Bäume und Flüsse. Augentropfenfläschchen, Salbentuben, Draht, Murmeln, Mikadostäbchen, Filzstifte und tausend andere Kleinigkeiten erwecken die Geschichte zum Leben, geben den genähten Figuren einen Platz und laden zum Entdecken ein. Die gebastelten Requisiten, abfotografiert von Harald Eisenberger, hinterlegen zumeist großflächig den Text, vereinzelt werden bestimmte Figuren und Gegenstände noch einmal extra herausgestellt, was jedoch stellenweise verloren wirkt. Das Cover erscheint im Vergleich zu den lebendigen Bildern des Buches zudem leider zusammengestückelt und wenig durchdacht, die Schrift wahllos um einzelne Bilder angeordnet.
Insgesamt entsteht jedoch eine stimmige Geschichte, die vor allem durch die außergewöhnlichen Bilder getragen wird.